Urheberrecht

Auf ACTA folgt angeblich CETA

26. Februar 2015
von Börsenblatt
ACTA ist offenbar noch nicht am Ende. Ein geplantes Handelsabkommen zwischen Kanada und der EU soll Passagen aus dem umstrittenen Anti-Piraterie-Abkommen enthalten.

Der kanadische Juraprofessor Michael Geist hat heise.de zufolge Auszüge aus einem geplanten Abkommen zwischen der EU und Kanada veröffentlicht. Demnach sei in dem neuen CETA-Entwurf (Comprehensive Economic and Trade Agreement) Teile von ACTA übernommen worden. Der Jurist sehe darin einen Versuch der ACTA-Wiederbelebung durch die Hintertür. So sei in beiden Abkommen etwa davon die Rede, "Kooperationsbemühungen" zwischen Internetprovidern und Rechteinhabern zu fördern.

Das Urheberrechts-Abkommen ACTA wurde Anfang Juli vom EU-Parlament endgültig abgelehnt. Damals stimmten 478 Abgeordnete des EU-Parlaments gegen ACTA, 39 dafür. Und 165 Parlamentarier enthielten sich der Stimme. Vor dem EU-Parlament hatten sich mehrere EU-Gremien gegen ACTA ausgesprochen, zuletzt der Handelsausschuss.

Das nach Initiative der USA und Japan 2011 fertiggestellte Abkommen ACTA sieht unter anderem vor, dass Online-Anbieter für Urheberrechtsverletzungen von Kunden haftbar gemacht werden können. Kritiker hingegen sehen das Abkommen in einer Reihe von Bestrebungen, das Urheberrecht weiter zu verschärfen.