(N)Onliner Atlas 2012

Internetnutzung stagniert

6. Juli 2015
von Börsenblatt
In Deutschland wurde die 75-Prozent-Hürde bei der Internetnutzung knapp übersprungen, jedoch ist die Zahl der Nutzer im vergangenen Jahr nur um 0,9 Prozentpunkte gestiegen.

Die aktuellen Zahlen des (N)Onliner Atlas der Initiative D21 weisen nur noch einen leichten Anstieg der Internetnutzung um 0,9 Prozentpunkte im vergangenen Jahr in Deutschland aus. Damit sind 75,6 Prozent der Deutschen online. Die Hürde von 75 Prozent Internetnutzern in Deutschland wurde erstmals knapp überschritten. Der geringe Zuwachs zeigt, dass sich der Trend der vergangenen Jahre bestätigt und die Internetzuwachsraten zunehmend stagnieren.

Dabei wird aber auch deutlich: Der Zuwachs kommt vor allem aus den Gruppen, in denen das Internet bisher noch kaum genutzt wurde. So kann die Gruppe der ab 70-Jährigen einen Zuwachs von 3,6 Prozentpunkten aufweisen (2012: 28,2 Prozent; 2011: 24,6 Prozent) und auch die Gruppe der 60- bis 69-Jährigen hat sich von 57,3 Prozent im Vorjahr auf 60,4 Prozent Internetnutzer gesteigert.

Insgesamt konnte sich die Gruppe der ab 50-Jährigen mit einem Wachstum von 2,2 Prozentpunkten erneut überdurchschnittlich verbessern und liegt nun bei einer Internetpenetration von 54,7 Prozent (2011: 52,5 Prozent). Die Frauen ab 50 weisen sogar Wachstumsraten von 3,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr auf (46,9 Prozent, 2011: 43,6 Prozent). Auch die Differenz zwischen den Internetnutzern bei den Männern (81,0 Prozent, 2011: 80,7 Prozent) und den Frauen (70,5 Prozent, 2011: 68,9 Prozent) allgemein verringert sich weiter. Erstmals ist damit auch bei den Frauen die 70-Prozent-Hürde überschritten.

Der "(N)Onliner Atlas 2012 – Basiszahlen für Deutschland" ermöglicht auch einen Vergleich der Internetnutzung nach Bundesländern. Nachdem in den Vorjahren Bremen das Bundesländerranking angeführt hat, setzen sich in diesem Jahr die Stadtstaaten Hamburg (80,0 Prozent Internetnutzer) und Berlin (79,8 Prozent) an die Spitze. Bremen komplettiert mit 79,5 Prozent Internetnutzern die Führungsspitze bestehend aus aktuell drei Stadtstaaten. Auf Platz vier behauptet sich mit 78,2 Prozent Baden-Württemberg als der Flächenstaat mit der höchsten Internetpenetration (2011: Platz 3 mit 78,0 Prozent).

Wie bereits in den Vorjahren zeigt sich, dass in den neuen Bundesländern sowie im Saarland die Anzahl der Internetnutzer vergleichsweise gering ist. Trotz eines Zuwachses von 3,1 Prozentpunkten ist Sachsen-Anhalt mit 67,3 Prozent noch immer das Schlusslicht. Mit 67,4 Prozent Internetnutzern nimmt das Saarland unter den alten Bundesländern weiterhin den letzten Platz ein (insgesamt Platz 15, Zuwachs ggü. 2011: 0,5 Prozentpunkte).