Buchtage 2012: Fachgruppenversammlung Verlage

„Verband muss an der Spitze marschieren“

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Vorstandsvorsitzende der Fachgruppe Verlage, Karl-Peter Winters, griff in seinem Bericht auf der Versammlung der Verleger in Berlin zentral die Debatte um das Urheberrecht auf und forderte ein stärkeres Engagement des Börsenvereins. Winters scheidet nach zwei Amtszeiten aus. Zu seinem Nachfolger wurde Matthias Ulmer gewählt.

Winters diagnostizierte einen zunehmenden Gegenwind für die Piratenpartei, deren Standpunkte zum Urheberrecht völlig inakzeptabel seien. Er kritisierte darüber hinaus auch die Positionen anderer Parteien, etwa den Vorschlag der Partei der Grünen für eine Kulturflatrate. Dem vor kurzem präsentierten Zwölf-Punkte-Programm der SPD konnte Winters noch am meisten abgewinnen.

Der scheidende Vorsitzende forderte die Verlage einmal mehr auf, „aus der Defensive herauskommen". Selbstkritisch fügte er an: „Wir haben die Diskussion zu spät geführt. Wir hätten einen Teil der Aufregung vermeiden können. Ein Verband muss bei solchen zentralen Fragen an der Spitze marschieren."

Matthias Ulmer (Ulmer Verlag), Nadja Kneissler (Delius Klasing) und Peter Kraus vom Cleff (Rowohlt) bilden das neue Vorstandstrio des Verleger-Ausschusses. Neben ihnen wurden in Berlin gewählt: Armin Gmeiner (Gmeiner-Verlag), Albrecht Hauff (Thieme), Joachim Kaufmann (Carlsen), Urban Meister (Franz Cornelsen), Anna Metzner (Verlag für Standesamtswesen und Wolfgang Metzner Verlag) Frank Sambeth (Random House), Thomas C. Schwoerer (Campus) und Ulrich Störiko-Blume (Hanser).

Matthias Ulmer, der Winters als Vorsitzender nachfolgt, nannte die bessere Einbindung von Jüngeren und eine intensivere Kommunikation im Verband als Ziele seiner Amtszeit (2012 bis 2015). Zudem will er enger mit dem Sortimenter-Ausschuss zusammenarbeiten, ein Auseinanderbrechen des Verbands gelte es zu verhindern.