Börsenverein / Buchtage 2012

Wahlen: Stefan Könemann neu an der Zwibu-Spitze

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Hagener Zwischenbuchhändler Stefan Könemann wurde heute in Berlin zum neuen Vorsitzenden des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel gewählt. Mit dem Frankfurter Unternehmen Bookwire ist außerdem zum ersten Mal eine reine E-Book-Auslieferung im Ausschuss vertreten.

Stefan Könemann (Barsortiment Könemann / Libri) übernimmt an der Ausschuss-Spitze die Nachfolge von Matthias Heinrich (Brockkhaus Kommissionsgeschäft). Nach sechs Jahren als Vorsitzender wechselt Heinrich nun in das Amt des Stellvertreters.

Alles in allem hatten 10 Zwischenbuchhändler für den Vorstand kandidiert - 7 Plätze waren zu vergeben. Gewählt wurden, neben Könemann und Heinrich:

  • Thomas Bez (Umbreit)
  • Moritz Hagenmüller (Libri)
  • Jens Klingelhöfer (Bookwire)
  • Stephan Schierke (VVA)
  • Ludger Wicher (HGV)

Kandidiert hatten außerdem Jochen Mende (Prolit), Heidrun Schmidt-Scheerer (VSB) und Oliver Voerster (KNV).Die Amtsperiode des neuen Ausschusses (2012 bis 2015) beginnt nach der Frankfurter Buchmesse.

Bei einer kurzen Vorstellungsrunde äußerten sich mehrere Kandidaten kritisch zu den wirtschaftlichen Aktivitäten der Verbandstöchter, soweit sie dem Zwischenbuchhandel Konkurrenz machen (Stichwort libreka!). Beispielsweise plädierte Ludger Wicher dafür, dass sich der Börsenverein stärker auf die klassische Verbandsarbeit konzentrieren sollte. Auch von Stephan Schierke und Jens Klingelhöfer gab es dazu kritische Anmerkungen.

Während die Stimmen ausgezählt wurden, präsentierte Heinrich die Ergebnisse der Logistik-Umfrage. Die Rationalisierung in der Branche müsse weiter vorangetrieben werden, betonte Heinrich, der unter anderem die hohe Remissionsquote bemängelte. Fast 30 Millionen Exemplare sind im vergangenen Jahr zurück an die Auslieferungen gegangen - das sei weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Heinrichs Diagnose zu den Punkten, an denen die Logistikkette krankt: "Der Cholesterin-Wert ist leicht gestiegen - es besteht keine akute Herzinfarkt-Gefahr, aber die Tablettendosis muss erhöht werden."

"Betroffenheit" äußerte Heinrich über die Strafanzeige der eBuch-Genossenschaft gegen die Börsenvereinsspitze. Damit werde die Tätigkeit der Ehrenamtlichen untergraben, die mit ihren Entscheidungen die BAG gerettet hätten. Dass jetzt nachgekartet werde, finde er "traurig", so Heinrich, der sich mit Blick auf die Hauptversammlung des Börsenvereins am Freitag dennoch eine faire, konstruktive Diskussion wünschte und Gandhi zitierte: "Mit geballten Fäusten kann man keine Hände schütteln."