Buchtage 2012

Denkanstöße und Diskussionen im 25-Minuten-Takt

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Es ist ein neues Format, das heute Mittag erstmals bei den Buchtagen getestet wurde: Table Sessions, bei denen jeder Interessierte drei Tische zu je einem Thema besuchen konnte. Alle 25 Minuten läutet eine Glocke, dann heißt es weiterziehen.

Stimmengewirr liegt in der Luft, um die neun Tische scharen sich Buchhändler und Verleger, es wird diskutiert, präsentiert, sich rege ausgetauscht. An vielen Tischen reichen die Sitzgelegenheiten nicht aus, man steht in zweiter und dritter Reihe und hört zu, beteiligt sich am Gespräch. Redet mit etwa bei der Frage, wie man selbst als Leser E-Books wahrnimmt. „Ein Buch ist ein Objekt. Beim Lesen auf dem Reader ist der Reader das Objekt, das geht nicht wirklich zusammen", sagt einer. „Das Reader-Lesen ist eine neue Kulturtechnik", sagt ein anderer. „Diese Art des Rezipierens wird erst jetzt entdeckt."

Gedrucktes, in Form einer Broschüre liegt auf dem Tisch mit dem Thema Generationenmanagement. Das Nachwuchsparlament hat darin unter dem Motto „Wissen zählt“ die Wettbewerbsvorteile aufgelistet, die sich etwa durch Generationenvielfalt ergeben. Am Tisch sitzen Nina aus dem Gmeiner Verlag und Eva von Osiander. Sie haben zwei Tage lang die Arbeitsplätze getauscht, die eine bei der anderen hineingeschnuppert. Auch das eine Form des Wissensmangagments und Wissenstransfers. Hermann-Arndt Riethmüller, Chef von Eva, betont: „Wichtig ist es, jeden Mitarbeiter dort einzusetzen, wo er sein Bestes geben, mit seinem Wissen punkten kann.“

 

Einen Tisch weiter geht es um die Frage, wie der Buchhandel künftig aussehen wird, aussehen muss. Man ist sich schnell einig. „Ein sozialer und kultureller Treffpunkt, ein Raum mit Atmosphäre. Nur allein um Bücher zu kaufen, werden die Kunden nicht mehr in die Buchhandlung kommen.“