eQ wird rot und blau und grün und gelb

23. Juli 2015
von Börsenblatt
eQ muss nun offiziell werden. Braucht offizielle Texte, Gewänder, die es schmücken. Für die Presse. Und Bibliothekare, die sich aber dann doch nicht trauen.

Pressetexte sollen in Kürze das Wichtigste auf den Punkt bringen, aber bitte unterhaltsam. Aber nicht zu arg übertreiben. Denn bis zur letzten Zeile kommt eh niemand. Also am besten die ersten drei Zeilen mit dem füllen, was zu wissen ist.

Zudem braucht eQ einen Masterkatalog, der Weg zum Prototypen wird kürzer und kürzer. Aber fühlt es sich an wie Endspurt? Nein, wir sind immer noch mitten drin im Prozess. Prozesse fühlen sich gut an. Sie lassen Mut zur Lücke, verlangen nach Anpassung an Veränderung, Pläne umschmeissen, neue Ideen auf den Tisch werfen, alte unter den Tisch fallen lassen. Bewegung. Sie sind Mittel als auch Ziel und sollten so ganzheitlich wie möglich angesetzt werden. Und nachhaltig. Ganzheitlich und nachhaltig – die Mussworte der Prozessberatung.

Unser Gütesiegel kann nur Erfolg haben, wenn es in Absprache und Anpassung an unsere Umwelt entsteht. Wenn es gebraucht wird und Kapazitäten nutzt und aufbaut, die schon vor uns liegen. Entwerfen wir aus der Ferne ein idealistisches Produkt, über das in Frankfurt alle den Kopf schütteln werden oder arbeiten wir gerade an etwas, das einen Bedarf stillt und Antworten zu Fragen bereithält? Fragt mich Mareike, meine eQ Kumpanin. Fragen wir uns gegenseitig. Zwischendurch. Innehalten und vergewissern, das wir am Richtigen arbeiten. Wir bringen alle unterschiedliche Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnisse ein, sie vermischen sich zu eQ. Lernen durch Erfahrung.

EQ entsteht auf keiner Blaupause. EQ wird blau und grün und gelb und rot. Was das heisst? Das erklär ich beim nächsten Mal. Ich muss jetzt los, ins Hallenbad, denn es regnet.

 

Tine Mikliss war in New York beim German Book Office beschäftigt und in Hamburg als
 Pressereferentin beim Rowohlt Verlag. Sie hat die Jungen Verlagsmenschen gegründet und
 richtet zudem jedes Jahr zur Frankfurter Buchmesse den Autorenwettbewerb "You want to read?" aus.
 Gerade kommt sie aus Palästina zurück, wo sie mehrere Monate, u.a. für das Cinema Jenin,
 gearbeitet hat. 



Bei ProtoTYPE arbeitet sie mit ihrer Gruppe an dem Projekt "eQ": Entwicklung eines Gütesiegel 
für digitalen Content. Das Siegel will Orientierung im E-Book-Markt schaffen, der zunehmend auch von
 Self-Publishing-Angeboten beliefert wird.