Prescott Shibles vom US-Beratungsunternehmen Vital Business Media sprach in seiner Key Note über den Paradigmenwechsel in der Fachinformation. Der Medienwandel, der sich derzeit in den USA beobachten lasse, sei unaufhaltsam: Print befinde sich im Niedergang, mobile Technologien und Services seien stark im Kommen, und die Social Media würden wie ein "Staubsauger" immer mehr Geld von den Medien absaugen. Dieser Trend werde sich weltweit ausbreiten, mit einer gewissen Verzögerung auch in Deutschland. Shibles' Rat an die Fachverleger: Weg von der Produktorientierung hin zu Plattformen und Services. Content-Vermarktung, die Monetarisierung von Datenbeständen und eine effizientere Ansprache der Zielgruppe über die eigene Website hinaus (beispielsweise durch Tracking der Kunden im gesamten Netz) würden immer wichtiger.
Was Transformation in einem Medienunternehmen heißt, demonstrierte York von Heimburg (IDG Communications Group) in einem Vortrag, der durchaus als Weckruf verstanden werden konnte. Die Bereitschaft zur Veränderung ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens im Transformationsprozess, lautete eine zentrale Botschaft von Heimburgs. Alle Prozesse im Unternehmen müssten vom Web und mobilen Anwendungen her gedacht werden. Dazu benötige man auch junge Talente, die teilweise dem Arbeitsmarkt noch gar nicht zur Verfügung stehen. Schließlich könne der Wandel zum Service-Unternehmen nur gelingen, wenn man alle Kompetenzen im Verlag miteinander vernetze. Redakteure, Technologen, Marketingfachleute bilden ein intelligentes Netzwerk, das gemeinsam die Umstellung bewältigen kann.