Urheberrecht

"Wir müssen reden"

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Einen ersten "Urheber-Nutzer-Dialog" hat das Portal iRights.info am vergangenen Freitag in Berlin veranstaltet. Eingeladen waren Nutzer, Urheber, Vertreter von Urheberverbänden und Nutzerinitiativen.

Beim ersten Treffen in Berlin ging es danach zunächst darum, so Alexander Wragge von iRights.info, die drängendsten Themen des Dialogs zu identifizieren. Die rund 50 Teilnehmer hätten zunächst anonym die Frage "Wovor haben Sie Angst, wenn Sie ans Urheberrecht denken?" beantwortet. Und die Antworten hätten vier zentrale Sorgen aufgezeigt, so iRights.info auf der Site zum Dialog weiter, um die es künftig gehen soll – Freiheit des Internets, die Vergütung und die Existenzgrundlage der Kreativen, die Persönlichkeitsrechte der Urheber, und die Aushandlung der Marktmechanismen.

Mittels sogenannter "World Café-Methode" diskutierten die Teilnehmer im Anschluss, was sich künftig ändern sollte. Nach jeweils 15 Minuten wechselten sie den Tisch und damit das Thema, notierten ihre Gedanken auf Plakaten. Dabei ging es, wie iRights.info weiter mitteilt, unter anderem um die "Kontrolle der Urheber über ihre Werke, die Remix-Kultur, Pauschalvergütungssysteme, die Rolle der Verwertungsgesellschaften und die Kriminalisierung der Nutzer". "Mir wird immer deutlicher, dass die Internet-Strukturen in der Diskussion zwischen Urhebern und Nutzern immer noch ausgeblendet werden", wird Drehbuchautor Peter Henning auf der iRights-Site zitiert. Und weiter: "Geräteanbieter und Plattformbetreiber verdienen sehr viel Geld an den kulturellen Inhalten, ohne dass Urheber oder Nutzer hier einbezogen werden. Es kann passieren, dass die Urheber irgendwann sagen: 'Uns fehlt der Anreiz noch ins Netz zu gehen'."

Die Ergebnisse der Debatte werden demnächst auf iRights.info dokumentiert. Ein Bericht über die Veranstaltung am Freitag findet sich bei heise.de.