Jeri Laber International Freedom to Publish Award

Türkischer Verleger für Menschenrechtsarbeit geehrt

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der kürzlich aus der Haft entlassene türkische Verleger Ragıp Zarakolu ist am 1. Mai mit dem Jeri Laber-Preis 2012 der Association of American Publishers (AAP) ausgezeichnet worden. Der Prozess in der Türkei gegen Zarakolu soll im Juli beginnen.
Den Preis, den das International Freedom to Publish Committee (IFTPC) der AAP vergibt, nahmen der Pressemitteilung zufolge Zarakolus Tochter und Sohn auf der PEN-Gala im Museum of Natural History in New York anstelle des Verlegers entgegen. Ragıp Zarakolu war im vergangenen Oktober in der Türkei wegen Unterstützung einer illegalen Organisation, so der Vorwurf der Behörden, inhaftiert worden. Auch aufgrund weltweiter Proteste – unter anderem durch die International Publishers Association (IPA) – ist er schließlich am 10. April aus der Haft entlassen worden. Ein Gerichtsverfahren steht ihm allerdings noch bevor; als Prozessbeginn wird in der Presse der 2. Juli genannt. Die IPA forderte die türkischen Behörden auf, alle Anschuldigungen gegen Zarakolu fallen zu lassen und das Verfahren einzustellen.

Zarakolu zählt zudem zu den Kandidaten für den Friedensnobelpreis in diesem Jahr. Für seinen Einsatz für die Menschenrechte hatte er 2008 auch den "Freedom to Publish Prize" der International Publishers Association erhalten.

In seiner zitierten Danksagung widmet Zarakolu den Preis allen Verlegern, Autoren und Journalisten, die in der Türkei noch im Gefägnis sitzen. Und fährt fort: "Although I have been released, I remain under the threat of re-arrest as the anti-democratic laws and unfair trials continue. The day I and 14 others were released, 14 more people were arrested. I was arrested with no reason given and after five months, I was released with no reason given. I am not a political activist. For nearly 40 years, I have been a publisher and a supporter of human rights."

Mit dem Jeri Laber-Preis wird jeweils ein Verleger außerhalb der USA ausgezeichnet, der sich trotz drohender Restriktionen in seinem Heimatland für die Meinungsfreiheit einsetzt.