Welttag des Buches

”Viele haben gleich im Buch geblättert"

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Er gehört zu den 33.333 Lesefreunden, die rund um den 23. April ein Lieblingsbuch verschenkt haben: Informatikstudent Martin Benedict aus Zwickau über seine Erfahrungen als Buchschenker.

Welches Buch haben Sie verschenkt?

Benedict: Axel Hackes "Deutschlandalbum". Er hat eine wunderbare Art zu schreiben, flott und sehr humorvoll. Erst wollte ich Umberto Ecos "Der Name der Rose" nehmen, aber dann dachte ich, dass der Roman vielleicht zu schwere Kost für einige derjenigen ist, die ich beschenken wollte.  

Wer hat denn von Ihnen das "Deutschlandalbum" gekriegt? 

Benedict: Zunächst einmal die 20- bis 30-Jährigen aus meiner Verwandtschaft, dann Freunde und Arbeitskollegen. Die meisten von ihnen lesen viel weniger als ich, und wenn, dann eher Unterhaltungsliteratur oder Thriller. 

Wie haben die Beschenkten reagiert?

Benedict: Die haben sich erst einmal ziemlich gefreut. Sie wussten ja gar nicht, dass sie etwas geschenkt bekommen und sind dann neugierig geworden, haben im Buch geblättert.

Wie sind Sie auf die Aktion Lesefreunde aufmerksam geworden?

Benedict: Ich bin Bachelor in Informatik sowie gelernter Fachinformatiker und arbeite neben meinem Masterstudium an der Westsächsischen Hochschule Zwickau als Softwareentwickler. Ein Kollege hat mir eine Mail zur Aktion Lesefreunde geschickt – und ich fand das sofort eine ziemlich gute Idee, um auch Nicht-Bücherwürmer für Literatur zu begeistern. Dann habe ich mich einfach angemeldet. 

Wo haben Sie die Bücher abgeholt?

Benedict: Bei der Concordia-Buchhandlung in der Zwickauer Bahnhofstraße. Das ist eine Verlagsbuchhandlung der Evangelisch-Lutherischen Freikirche, und sie liegt direkt auf dem Weg von mir in die Stadt. Dort hat noch eine ganze Reihe anderer Lesefreunde Pakete abgeholt – offensichtlich hat die Aktion hier Zuspruch gefunden. 

Was lesen Sie selbst am liebsten?

Benedict: Ich mag anspruchsvolle Belletristik sehr gerne – sowohl Gegenwartsliteratur wie Daniel Kehlmanns »Die Vermessung der Welt«als auch ältere Werke von Schriftstellern wie Stefan Zweig. Momentan lese ich gerade den "Prozess" von Franz Kafka, davon bin ich ganz fasziniert. Vielleicht ist es ein guter Kontrast zu meinem eher strukturwissenschaftlich ausgerichteten Studienfach Informatik.