Dieter Hoffmann-Axthelm, Publizist und Stadtplaner, kennt die Struktur der Stadt außerordentlich gut und hat sich mit der Stadtplanung Berlins beschäftigt. Seine „Spaziergänge durch das neuere Berlin“ hat er „Osten Westen Mitte“ genannt, und in dieser Form erzählt er auch die architektonische Entwicklung in DDR, Wende- und Nachwendezeiten. Was ist aus dem Alex geworden, wie entstand der S-Bahn-Ring, wie viel von Ost und West steckt im Potsdamer Platz? Dabei steht weniger das Faktenwissen im Vordergrund (das Buch kommt fast ohne Jahreszahlen aus), Hoffmann-Axthelm beschreibt vielmehr die wahrnehmbare Wirkung auf die Menschen – als Fußgänger, Rad- oder Autofahrer, oder als Reisender, vom Bahnhof kommend.
Und so wie der Autor in den heutigen Blick geschichtliches Wissen einbringt, so geht auch Fotograf Marek Poszniak auf die Stadt zu: Mit einer sehr alten Kamera (Baujahr 1896) nimmt er die heutige Stadt auf. Ergebnis ist ein neuer, besonderer völlig veränderter Blick auf die Stadt – für Alteingesessene und Neuberliner mit Sinn für Geschichte.
pg
Weitere Buchempfehlungen finden Sie in der Übersicht "Literarische Reiseführer" und im Extra "Reise & Sprachen in Börsenblatt, Printausgabe 9 / 2012.