Börsenverein

Haus des Buches: Mit Thomas Meinecke zu Tisch

23. Juli 2015
von Börsenblatt
In dieser Woche eröffnen die Mieter im Frankfurter Haus des Buches: Im Schokoladen-Geschäft Bitter & Zart werden schon Oster-Pralinen verkauft, am Donnerstag deckt das neue Restaurant Margarete die ersten Tische. Für geistige Nahrung sorgt das Kulturprogramm "Fenster zur Stadt".

Betrieben wird das Restaurant Margarete von den jungen Frankfurter Gastronomen Raffaela Schöbel und Simon Horn, die bereits mit dem Restaurant Blumen im Nordend und dem Catering-Service Blumen unterwegs Erfahrung gesammelt haben.

Im Haus des Buches in der Braubachstraße, das der Börsenverein zum Jahresende 2011 bezogen hat, bewirtschaftet das Duo die rund 300 Quadratmeter große Gastronomiefläche mit Café, Bar und Restaurant. Von morgens um 7.30 Uhr bis in die Nacht hinein sollen Frankfurter Bürger, Besucher und Messe-Gäste bewirtet werden - je nach Tageszeit mit hausgemachtem Müsli, Mittagstisch, exklusiven Mehrgänge-Menüs und ausgesuchten Weinen. Wie bei "Mama Margarete" sollen sich die Gäste fühlen.

Blickfang des modernen, schlichten Innendesigns ist eine meterlange Kupferwand mit Durchreiche zur Küche. Auf dem Bürgersteig vor der Bar (innen: 40 Sitzplätze, außen: 30) und im Hinterhof vor dem Restaurant (innen und außen jeweils 80 Sitzplätze) wird bei gutem Wetter auch open air serviert. Namensgeberin des Restaurants ist die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky, die mit der "Frankfurter Küche" einst den Prototypen der modernen Einbauküche entworfen hat.

Zum Restaurant gehört ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, der sich zur Braubachstraße hin öffnet: Unter dem Motto "Fenster zur Stadt" wird hier von vielen Partnern ein monatlich wechselndes Kulturprogramm gestemmt, das sich "der unakademischen Vermittlung von Literatur- und Verlagsgeschichte" verschrieben hat.

"Ein Museum, das von morgens um 7.30 Uhr bis zwei Uhr nachts geöffnet hat - wo gibt es das schon?", so Kurator Wolfgang Schopf, der im Hauptberuf die literarischen Sammlungen der Frankfurter Goethe-Universität betreut und das "Fenster zur Stadt" gemeinsam mit der freien Lektorin Verena Kern öffnet. Zu den Partnern gehören unter anderem die Frankfurter Fotografieprojekte RAY, die Frankfurter Poetikvorlesungen, der Börsenverein, verschiedene Verlage, das Frankfurter Literaturhaus und das Kulturamt der Stadt.

Ein Blick ins Ausstellungsprogramm 2012:

  • März: Erster Gast ist Autor Thomas Meinecke, der gerade die "Frankfurter Poetikvorlesungen" unter dem Titel "Ich als Text" gehalten hat. 30 Musikalben, die in seinen Romanen eine Rolle spielen, werden im Ausstellungsraum zu einem Mosaik gelegt, die Musik von Jazz bis Techno kann gehört, in den jeweiligen Büchern geblättert werden.
  • April: "Frankfurt liest ein Buch" geht in die dritte Runde - diesmal mit dem Roman "Strassen von gestern" von Silvia Tennenbaum (Schöffling & Co). Die entsprechende Ausstellung im "Fenster zur Stadt" zeigt dazu Bilder von Schauplätzen, Zeitungsberichte oder Zeugnisse der Alltagskultur und folgt dabei dem chronologischen Aufbau des Romans, der im Jahr 1903 beginnt und mit den Kriegsjahren endet.
  • Mai: Der Fotograf Frank Schramm hat nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Nachrichtenreporter bei ihrer Berichterstattung am Ground Zero fotografiert. Im "Fenster zur Stadt" werden die Aufnahmen nun zu sehen sein - im Rahmen der Fotografieprojekte Frankfurt, "Ray 2012".
  • Juni: Alexander Kluge hält seine Frankfurter Poetikvorlesungen, die vom "Fenster zur Stadt" ebenfalls mit einer Ausstellung begleitet werden.
  • Weitere Ausstellungen widmen sich dem 80. Geburtstag von Ror Wolf, dem Deutschen Buchpreis, den Schönsten Büchern der Stiftung Buchkunst, der Frankfurter Buchmesse, dem 75. Geburtstag von F.K. Waechter und – 2013 – dem Nachlass von Horst Bingel.