Offener Brief der Beschäftigten

Weltbild-Mitarbeiter fordern Jobgarantie

27. Februar 2012
von Börsenblatt
Die Verlagsgruppe Weltbild soll samt Filialen verkauft werden, haben die deutschen Bischöfe entschieden. Jetzt gehen die Mitarbeiter mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit und fordern einen Zukunftstarifvertrag, der ihnen für vier Jahre die Arbeitsplätze garantiert.
"Wir respektieren Ihren Beschluss, Weltbild zu verkaufen", heißt es in einem offenen Brief der Beschäftigten an die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die vom 27. Februar bis zum 1. März in Regensburg tagt. Aber sie hätten Angst um ihre Arbeitsplätze, Angst um die Sicherheit unserer Familien und Angst um die Arbeitsbedingungen. Deshalb würden sie seit fast drei Monaten um einen Zukunftstarifvertrag verhandeln. 2.300 Mitarbeiter haben unterzeichnet.

"In vielen Punkten sind wir uns mit Ihrem Beauftragten, Herrn Carel Halff, schon einig", schreiben die Beschäftigten: So würde der Standort Augsburg erhalten bleiben, genauso würden die Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen weiter gelten. Auch die Übernahme der Auszubildenden sei gesichert.

"Bei dem wichtigsten Punkt - Beschäftigungssicherung - kommen wir dagegen gar nicht weiter", heißt es in dem Schreiben weiter. Die Geschäftsführung wolle sich angesichts schwieriger Marktbedingungen alle
Wege offen halten und nicht auf die Möglichkeit betriebsbedingter Kündigungen verzichten. "Das mag man aus unternehmerischer Sicht verstehen; die Menschen im Betrieb verstehen es nicht", finden die Beschäftigten.

Die Mitarbeiter hätten aus einem kleinen Zeitschriftenverlag den Marktführer im deutschen Buchhandel gemacht und seien sich sicher, dass die Eigentümer einen Käufer finden könnten, der ihnen für vier Jahre die Arbeitsplätze garantiere. "Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und machen Sie Ihren Einfluss gegenüber  dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung geltend", lautet ihre Forderung.