"druckfrisch" mit Denis Scheck

Porno-Wunderland und Turbokapitalismus

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die nächste "druckfrisch"-Ausgabe wird am kommenden Sonntag, den 26. Februar, um 23.05 Uhr im Ersten ausgestrahlt. Denis Scheck trifft sich mit Nicholson Baker und Jan Peter Bremer. Außerdem kommentiert Scheck den umstrittenen Roman "Imperium" von Christian Kracht.

Nicholson Bakers heiterer Roman "Haus der Löcher" (Rowohlt) lädt ein ins Porno-Wunderland. Ist es Kunst, Pornografie oder gar politische Botschaft? Mit viel Phantasie und hintergründigem Humor erspinnt Nicholson Baker sich und uns eine Villa Kunterbunt der sexuellen Lüste – ein Sextraumland ohne Gewalt, Schmerz, Angst oder Schuldgefühle. Dabei nimmt Baker auch die Pornoindustrie lustvoll ins Visier.

In "Der amerikanische Investor" (Bloomsbury) lässt Jan Peter Bremer einen armen Poeten mit Schreibblockade am Turbokapitalismus und der Gentrifizierung scheitern, so die Ankündigung zur Scheck-Sendung. Eine Wohnung wird luxussaniert. Ein Schriftsteller in der Schaffenskrise fürchtet samt Hund, Frau und Kindern in die Tiefe zu stürzen. Der einzige Retter scheint jener Großkapitalist aus den USA zu sein, der das Kreuzberger Mietshaus gekauft hatte. Jan Peter Bremer entwirft ein groteskes Künstlerdrama, das vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse im Berliner Häuserkampf zum Sozialdrama wird.

Außerdem: Die  persönliche Empfehlung von Denis Scheck empfiehlt Patrick Rothfuss' "Die Furcht des Weisen" (Klett-Cotta), ein weiterer Teil der "Königsmörder-Chronik", in der Rothfuss ein neues fantastisches Universum entwirft. Schließlich kommentiert Denis Scheck auch Christian Krachts neuen und bereits heiß umstrittenen Roman "Imperium" (Kiepenheuer & Witsch) sowie die Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste  Belletristik.