Branchen-Monitor Buch: Januar 2012

Holpriger Start ins neue Jahr

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Es will noch nicht aufwärtsgehen: Die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhäuser haben den Januar mit einem Minus von 3,5 Prozent abgeschlossen.
Unbelastet von den Sorgen und Nöten des vergangenen Jahres: so startet man am liebsten ins neue Jahr. Der Buchbranche war solch ein Auftakt nach Maß 2012 nicht vergönnt. Umsatzrückgänge belasteten in den letzten Monaten die Sortimenter, und von einer Besserung der Entwicklung kann auch im Januar keine Rede sein. Eher das Gegenteil ist der Fall: Die Vertriebswege Sortimentsbuchhandel, E-Commerce und Warenhäuser haben den Januar mit einem Minus von 3,5 Prozent abgeschlossen. Das geht aus dem Branchen-Monitor Buch hervor, der im Auftrag des Börsenvereins von Media Control GfK International erhoben wird.

Sortiment unterm Schnitt

Den Sortimentsbuchhandel für sich betrachtet hat es noch stärker gebeutelt als die Branche in ihrer Gesamtheit – auch das ein Trend, der sich durch das gesamte letzte Jahr gezogen hat. Für die stationären Buchhändler wurde ein Minus von sechs Prozent berechnet. Und keinesfalls ist es so, dass ein starker Rechnungsumsatz die Einbußen im Bargeschäft hätte auffangen können. Minus 12,2 Prozent lautet das Ergebnis für das Rechnungsgeschäft.

Über alle Vertriebswege hinweg hat bei den Editionsformen vor allem das Hörbuch gelitten, von dessen Umsatz im Vorjahresvergleich mehr als zehn Prozent auf der Strecke geblieben sind (siehe Grafik). Hard- und Softcover sowie Taschenbücher bewegten sich ebenfalls nach unten – im Einklang. Beide kommen auf eine Lücke von gut drei Prozent.

Überraschung durch Geisteswissenschaften

Bei den Warengruppen gab es einen Überraschungskandidaten, den so niemand auf der Rechnung hatte. Geisteswissenschaften, Kunst und Musik war das einzige Segment, das  mit 0,7 Prozent zumindest eine kleine Aufwärtsbewegung vorweisen konnte. Ansonsten sind diese Bücher eher Anwärter auf einen der hinteren Plätze in der Umsatzentwicklung.

Die rote Laterne ging an die Sachbücher, die 8,5 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurückgeblieben sind. Immer noch hängt die Messlatte von Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" viel zu hoch, als dass sie mit aktuellen Bestsellern wie Walter Isaacsons Biografie über Steve Jobs zu reißen wäre.

Selbst die auf Erfolg programmierten Kinder- und Jugendbücher erlitten ein Minus von 5,4 Prozent. Auch belletristische Titel waren weniger gefragt, was sich im Minus von 2,7 Prozent manifestiert hat.