Schweiz

Auszüge aus der Schweizer Fernsehdebatte

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Arena frei - so hieß es am Freitagabend im Schweizer Fernsehen für Preisbindungsgegner und Preisbindungsbefürworter. Eine Lanze für die Branche brachen dabei unter anderem SBVV-Präsidentin Marianne Sax, Kabarettist und Autor Franz Hohler und Stefan Fritsch, kaufmännischer Geschäftsführer bei Diogenes.

Der Buchbranche in der Schweiz gehe es derzeit nicht besonders gut, machte Buchhändlerin Marianne Sax dabei deutlich. "Viele halten durch mit Blick auf die Volksabstimmung am 11. März - in der Hoffnung, dass sich die Rahmenbedingungen dann wieder bessern".

Schriftsteller Franz Hohler sprang der Branche zur Seite: "Wir leben in einer Rabattgesellschaft. Doch Bücher und Lebensmittel sind nicht zu vergleichen. Bücher sind unser Kulturgut."

Auf der Contra-Seite sprach unter anderem FDP-Nationalrat Ruedi Noser. Autoren könnten heute frei publizieren und seien nicht mehr nur auf das Marketing großer Verlage angewiesen. Die Schweizer Schriftsteller seien also ganz und gar nicht die Verlierer dieser Entwicklung. Auch über die Rolle des Online-Handels wurde lange und hitzig diskutiert.

Auszüge aus der Debatte sind hier abrufbar - der Sender SF 1 hält in seinem Videoportal aber auch eine Aufzeichnung der Sendung bereit.

Am Freitag hat sich außerdem ein überparteiliches Komitee der Presse vorgestellt, das die Schweizer Buchbranche bei ihrem Einsatz für das Preisbindungsgesetz unterstützt. Mit dabei sind Vertreter der Parteien BDP, CVP, CSP, EDU, EVP, Grüne, FDP, SP und SVP - außerdem die Gewerkschaft syndicom. "Bücher sind keine Turnschuhe. Sie sind Träger der kulturellen Vielfalt eines Landes und Bildungsrohstoff über Generationen hinweg", heißt es in einer Stellungnahme. Moderiert wurde das Pressegespräch von Kabarettist Emil Steinberger.