E-Books

Digitale Trendbremse

23. Juli 2015
von Börsenblatt
In jüngster Zeit erschienen mehrere aktuelle Studien zum deutschen und amerikanischen E-Book-Markt, die einerseits wachsende Zahlen von E-Book-Nutzern zeigen. Andererseits aber auch einen hohen Anteil von "Abstinenzlern" konstatieren. Ein kleiner Überblick.

Neue Erkenntnisse zum Kauf und zur Nutzung von E-Books fördert eine Studie der Universität Hamburg und des Research Center for Media & Communication zutage. Demnach haben von rund 1.600 in Deutschland befragten Personen 14 Prozent im Zeitraum von zwölf Monaten E-Books gekauft – im Durchschnitt sechs Stück. Für die übrigen 86 Prozent waren E-Books noch kein Thema. Jedes vierte Buch, das E-Book-Käufer downloaden, ist kostenlos. Die Gruppe der reinen E-Book-Leser, deren Anteil bei gut neun Prozent liegt, nutzt ausschließlich Gratistitel, Leseproben und Leihangebote. Mit Abstand größte Bezugsquelle ist der Studie zufolge Amazon (57 Prozent der Einkäufe), dann folgen iTunes (27 Prozent) und Thalia (18 Prozent).

Eine Trendwende bei amerikanischen E-Reader-Käufern fördert eine Studie des Buchmarketing-Unternehmens Verso Advertising zutage: Während die Zahl der Lesegerät-Besitzer zwischen Dezember 2009 und Dezember 2011 von 2,9 Prozent auf 15,8 Prozent kletterte, stieg im selben Zeitraum der Anteil erklärter Nicht-Reader-Käufer von 40,2 auf 51,8 Prozent.

Abgeflacht hat sich auch die Wachstumskurve bei E-Books in den USA: Laut Verlegerverband wuchsen die E-Book-Umsätze im November im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 66 Prozent – bislang waren dreistellige Wachstumsraten an der Tagesordnung.