Helmut Frielinghaus wurde 1931 geboren. In den 1950er Jahren hielt er sich länger in Madrid auf, dann folgten Stationen als Lektor und Verlagsleiter bei Rowohlt, Claassen, Luchterhand. Von 1995 bis 2002 lebte Helmut Frielinghaus in New York, seither in Hamburg. Seit 1991 war er freiberuflich als Übersetzer, als Lektor und Berater deutscher Autoren (unter anderem Günter Grass) und Journalist tätig.
Renommiert war Frielinghaus für seine Übersetzungen von unter anderem Raymond Carver, Nicholson Baker, John Updike und William Faulkner (vielfach zusammen mit seiner Lebensgefährtin Susanne Höbel).
Hinrich Schmidt-Henkel, der 1. Vorsitzende des Übersetzerverbands VdÜ, würdigt den Verstorbenen mit den Worten: "Wir verneigen uns vor einem Freund und homme de lettres. Egal in welcher Rolle, stellte Helmut Frielinghaus sein glasklares, nie gnadenloses Urteil in den Dienst der Literatur und derer, die sie schaffen. Der Verlagsmann hat viel für die Übersetzer getan, der Übersetzer Frielinghaus war ein bewunderter Vertreter unserer Zunft. Wir vermissen seine leise, freundliche Stimme, sein Rat und seine Erfahrung werden uns fehlen. Seine Liebe zur Literatur wird uns ein Vorbild bleiben."
Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Forums für Literatur und bildende Kunst im Lübecker Günter Grass-Haus, verlieh in einem Kondolezenzschreiben seiner Trauer Ausdruck:
"Helmut Frielinghaus begleitete die Arbeit des Günter Grass-Hauses mit hohem Interesse und großer Sympathie. Er leitete die Übersetzertreffen in unserem Haus, verfasste Aufsätze für unsere Publikationen und nahm aktiv an zahlreichen Veranstaltungen teil. Er war einer der besten Kenner des Werkes von Günter Grass. Ich werde die vielen Gespräche mit ihm, vor allem aber seine Freundschaft vermissen."
