Buchcharts

Adler-Olsen und das Gesetz der Serie

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Jussi Adler-Olsen schlägt wieder zu: "Das Alphabethaus", Adler-Olsens Romandebüt, ist erstmals in deutscher Übersetzung verfügbar. Der dtv-Titel steigt auf Platz unserer Buchcharts ein und verdrängt Jonas Jonasson auf Platz 2. Diese Woche gibt es zahlreiche Neueinsteiger. Angesagt: Serien, Fortsetzungen und große Gefühle.

"Das Alphabethaus", 1997 erstmals in Dänemark erschienen, führte bereits in zahlreichen Ländern die Bestsellerlisten an, darunter in Spanien, Holland sowie im südamerikanischen und natürlich skandinavischen Raum. Adler-Olsen, der in seiner Freizeit leidenschaftlich historische Häuser renoviert, dürfte seinem deutschen Verlag dtv auch mit seinem neuen alten Titel viel Freude bereiten: "Weit über 2,5 Millionen Exemplare" Olsen Krimis haben die Münchner bereits verkauft. Bald dürfte eine 3 vor dem Komma stehen.

Weitere vielversprechende Neueinsteiger der letzten Woche: Ally Condie: "Die Flucht" (FJB). Auch der zweite Band der Trilogie, am 20. Januar erschienen, punktet bei den deutschen Fans. Walt Disney hat sich bereits die Filmrechte gesichert. Die Geschichte von Cassia & Ky dürfte also bald auch im Kino für Schmacht und Spannung sorgen. Platz 3.

Und noch eine Fortsetzung: "Die Furcht des Weisen - Band 2" von Patrick Rothfuss lässt die Kasse der Hobbit Presse von Klett-Cotta klingen: Teil 2 des umfangreichen Nachfolgebandes von "Der Name des Windes" setzt die erfolgreiche Königsmörder-Chronik fort. Wie verhext dieser fantastische Erfolg: Die epische Geschichte um den Zauberer Kvothe steigt auf Platz 4 der Buchcharts ein.

Weitere erfolgreiche Fortführungen, die neu in den Belletristikcharts sind: Julie Kagawas "Plötzlich Fee - Herbstnacht" (Platz 18): "Nimmernie in Gefahr" könnte die passende Schlagzeile zur Romantasy-Reihe lauten.

Und dann noch: Hans Joachim-Schädlichs extravaganter Angriff auf die Geschichte: Seine Novelle "Sire, ich eile" spinnt die Begegnung zwischen Voltaire und Preußenkönig Friedrich II. genial aus - und bei aller historischer Genauigkeit auch ziemlich dreist: Der beinahende schmachtende Briefwechsel zwischen Aufklärer und König, der dem großen Zerwürfnis folgte, wird nicht erwähnt. Dafür spielt Schädlich die Kontraste der beiden Figuren aus, dass es eine Freude ist: Das Feuilleton liebt den Titel, der auf Platz 23 der Buchcharts anklopft.

Zu den Belletristik-Bestsellercharts geht es hier.

Auch im Sachbuch schlagen sich zahlreiche Neueinsteiger mit Erfolg: Darunter das "BILD Jahrbuch 2011", der "Volksduden" als "Bild"-Sonderausgabe, "Chronik Jahresüberblick 2011" (Wissenmedia), "Auf brüchigem Boden Land gewinnen" (Kösel) und auf Platz 18: "Schulfrust" (Schwarzkopf & Schwarzkopf), Platz 18.

Auf Platz 1 der Hardcover-Sachbuch-Bestsellercharts: Ralf Dobellis "Die Kunst des klaren Denkens" (Hanser).

Ebenfalls online: Die Taschenbuchbestseller des Monats Januar.