Transaktionsmonitor Verlagswesen 2011

Deutlich mehr Übernahmen in der Verlagsbranche

26. Januar 2012
von Börsenblatt
Die Zahl der Übernahmen ist im Verlagswesen wieder stark gestiegen. Das gilt allerdings für die erste Jahreshälfte. Die Unternehmen investierten vor allem in digitale Geschäftsmodelle.

Im vergangenen Jahr gab es 225 Übernahmen und Beteiligungen deutscher Verlage - gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 10 Prozent, hat die Unternehmensberatung Bartholomäus & Cie. herausgefunden. Allerdings hätten die Investitionen im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt verloren: lag die Zahl im ersten Halbjahr bei 121 abgeschlossenen Transaktionen, sank die Zahl in der zweiten Jahreshälfte auf 104.

Das Gesamtvolumen der Transaktionen (gemessen am Umsatz der Kaufobjekte) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr sogar um 40 Prozent auf rund 3,5 Milliarden Euro (Vergleich 2010: 2,5 Milliarden Euro). Den größten Anteil daran hatten die Tageszeitungen mit 1,6 Milliarden Euro - bedingt durch den "Mega-Deal" WAZ und der Buchhandel mit 0,78 Milliarden Euro.

Die meisten Transaktionen gab es mit 53 bei den Fachmedien. Die Publikumsverlage folgen mit 43 und der Buchhandel mit 38 Übernahmen.

Digitale Anbieter gefragt

Eine Reihe prominenter Transaktionen hätten das Geschehen 2011 geprägt, zum Beispiel im digitalen Bereich die Übernahmen des französischen Immobilienportals "SeLoger.com" durch Axel Springer oder der Ausbau der Beteiligungen von Burda (zooplus.de) und Thalia (buch.de).

Digitale Geschäftsmodelle waren erneut bei rund einem Drittel der Deals gefragt (36 Prozent im Vorjahr). Der Schwerpunkt lag auf transaktions-getriebenen ("E-Commerce") - sowie Community-Geschäftsmodellen. Daneben expandierten die großen Verlagsgruppen gezielt in digitale Dienstleistungen wie Location-based Services ("Couponing") und Social Media Marketing, und setzten damit ihren strategischen Umbau von Print- zu digitalen Medien fort.

Die Studie "Transaktionsmonitor Verlagswesen 2011" ist für 249 Euro unter www.ba-cie.de erhältlich.