Die Trauer angesichts des Tötens in Syrien fasste Sansal in deprimierende Worte: „Wir sollten nicht sprechen, sondern Tränen vergießen." Der Weltgemeinschaft warf er Versagen vor: „Die Europäer kommen nur und schwafeln." Auch Alawiyya Sobh (Libanon) erkannte eine „große Gefahr, dass die Revolution durch religiöse Kräfte zurückgedrängt wird". Doch sei sie „langfristig optimistisch, denn die Mauer der Angst ist durchbrochen."
Die schwierige politische Lage in den arabischen Revolutionsländern bestimmte die zuweilen sehr emotionale Auftaktdiskussion in Frankfurt vor dicht gedrängtem Publikum. Die Frage nach der Rolle der Literatur wurde so zwangsläufig erst an zweiter Stelle gestellt.
Wir sind bloß „kleine Schriftsteller“, wir haben es nicht geschafft zu Sprechern der Revolution zu werden, klagte Sansal. Man habe keinen Voltaire und keinen Diderot. Der Übersetzer Hartmut Fähndrich (Schweiz) hielt dagegen, die Araber sollten nicht fragen, was oder wer fehle. Ziel müsse es sein, das eigene freiheitliche Erbe aufzudecken und daran anzuknüpfen. Sobh stimmte zu: „Freiheit und Demokratie kann man nicht importieren.“