Vertriebskooperation – Regelwerk RDA

De Gruyter liefert deutsche Ausgabe

23. Juli 2015
von Börsenblatt
De Gruyter und die American Library Association (ALA) haben vereinbart, dass der Verlag die deutschsprachige Version des neuen Regelwerks zur Erschließung von Print- und Digitalmedien in Bibliotheken, "Resource Description and Access" (RDA), herausgeben und vertreiben wird. In den USA soll RDA ab 2013 zum Einsatz kommen. An der deutschen Übersetzung wird derzeit gearbeitet.

De Gruyter verfügt laut Vertrag zudem über die Rechte zur Verbreitung der multilingualen Online-Version, des RDA-Toolkits, in deutschsprachigen Ländern. "RDA dient als flexibles Tool zur Erstellung von bibliographischen Datensätzen und besitzt als neuer Bibliotheksstandard das Potenzial, die Grundlage für den internationalen Austausch von bibliographischen Daten über globale Netzwerke hinweg zu bieten", so De Gruyter in seiner Medienmitteilung.

"De Gruyter unterstützt mit der Herausgabe des Regelwerks maßgeblich die Bestrebungen der gewünschten Internationalisierung des deutschen Bibliothekswesens", sagt Alice Keller, Editorial Director Library Reference & History bei De Gruyter.

Entwickelt wurde das neue Regelwerk in einem Kooperationsprozess unter der Leitung eines internationalen Joint Steering Committee (JSC) und unter Beaufsichtigung des Committee of Principals, dem die American Library Association (ALA), die Canadian Library Association (CLA), das Chartered Institute of Library and Information Professionals (CILIP, UK), die Library of Congress (USA), die Library and Archives Canada, die British Library und die National Library of Australia angehören.
 
In Deutschland ist die Deutsche Nationalbibliothek maßgeblich an der Vorbereitung der deutschsprachigen Version der RDA beteiligt. Sie ist auf Einladung dem JSC beigetreten und arbeitete an der Entwicklung von RDA mit. Als Nachfolger der "Anglo-American Cataloguing Rules" (AACR2) soll RDA den Ansprüchen einer verstärkt vernetzten Informationslandschaft gerecht werden.
 
Der deutsche Standardisierungsausschuss hat bereits Ende 2004 die Internationalisierung der deutschen Standards beschlossen. Dazu gehören etwa der Umstieg auf MARC 21 und die aktive Teilnahme an der Genese der RDA. Die Deutsche Nationalbibliothek arbeitet derzeit an einer Übersetzung für die deutschsprachigen Länder. In den USA wird die flächendeckende Einführung von RDA für 2013 empfohlen.