Bildung

Apple will im Schulbuch-Markt mitmischen

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Der Elektronikkonzern Apple drängt in den digitalen Buchmarkt und hat eine Bildungs-App für digitale Lehrbücher vorgestellt. Die deutschen Schulbuchverlage nehmen die Ankündigung ernst - und wollen bald eine eigene Plattform präsentieren.

Apple hat gestern in New York eine Applikation mit dem Namen "iBooks 2" vorgestellt, die eine Plattform für digitale Lehrbücher auf dem iPad werden soll. Zum Start sind mehrere große US-Verlage, wie Pearson und McGraw-Hill, mit ihren Lernbüchern dabei.

Zudem bietet der Konzern die neue kostenlose Software "iBooks Author" an, mit der sich elektronische Bücher erstellen lassen. Mit der Anwendung können Autoren neben Texten auch Grafiken, Animationen und Videos in selbsterstellte digitale Bücher einbinden.

Die Ankündigung von Apple nehmen auch die deutschen Schulbuchverlage ernst: "Apples Vorstoß betrifft zunächst den US-Markt. Dennoch arbeiten wir mit Apple in Deutschland bei diversen Pilotprojekten zusammen", sagte die Pressechefin des Cornelsen Verlags gegenüber boersenblatt.net. Als Inhalteanbieter fürchte man aber nicht die technische Konkurrenz von Apple. Viel wichtiger als die Frage nach der Technologie sei die Frage, "wie man es schafft, die digitalen Möglichkeiten in den Unterricht zu integrieren".

Nach Angaben von Cornelsen hätten sich alle großen deutschen Schulbuchverlage gemeinsam auf eine systemübergreifende Plattform für die Recherche und den Vertrieb elektronischer Schulbücher geeinigt. Erste Einzelheiten sollen Mitte Februar auf der Bildungsmesse Didacta in Hannover vorgestellt werden.

Beim Ernst Klett Verlag und den Schulbuchverlagen der Westermann-Gruppe war niemand für eine aktuelle Stellungnahme zu erreichen.