Wer sich für E-Reader interessiert, hat von der CES 2012 (10. bis 13. Januar) wohl nur wenig Neues zu erwarten. Einige Hersteller, etwa iRiver und Sony, sind zwar vertreten. Dass sie in den nächsten Tagen tatsächlich noch den Vorhang für ein neues Lesegerät lüften, ist jedoch unwahrscheinlich. Immerhin:
Polaroid will offenbar neu ins Geschäft einsteigen; Gerüchten zufolge bereitet sich der Foto-Spezialist derzeit darauf vor, ein Lesegerät auf den Markt bringen – multifunktional und mit farbigem Bildschirm.
SolarFocus hat seinen Plan bereits umgesetzt und kommt mit einem Solarkraftwerk für den Kindle von Amazon. Das Unternehmen präsentiert auf CES eine Art Schutzhülle, in die Solarzellen eingelassen sind – damit sich das Lesegerät künftig weitgehend selbst mit Strom versorgen kann. In das SolarKindle Lighted Cover ist auch eine Leselampe integriert.
Tablet-PC mit Handkurbel
Die größte Aufmerksamkeit auf der CES 2012 genießen indessen andere – vor allem die Hersteller von Tablet-PCs, Smartphones und Ultrabooks. Im Schnelldurchlauf:
Neue Tablet-PCs haben zum Beispiel Acer (Iconia Tab A700), Lenovo (IdeaTab S2 7) und Toshiba (Excite X10) im Gepäck.
Eher eine Klasse für sich ist das XO 3.0 Tablet von OLPC (= One Laptop per Child). Erklärtes Ziel der von Nicolas Negroponte gegründeten US-Organisation ist es, Kinder in Entwicklungsländern auf den Stand der Technik zu bringen – um ihnen Bildungschancen zu eröffnen. Der Tablet-PC soll um die 100 US-Dollar kosten, wird mit Solarzellen oder per Handkurbel (zum Aufladen des Akkus) betrieben. Produziert wird das Gerät von Marvell – mit individueller Ausstattung.
Konjunkturdellen mögen den Herstellern von Unterhaltungselektronik hier und da Probleme bereiten, Käufer für ihre Geräte zu finden – unterm Strich, also weltweit, rechnen sie trotzdem mit einem Plus. 2012 wollen sie international erstmals mehr als eine Billion US-Dollar umsetzen, meldet der Branchenverband Consumer Electronics Association (CEA). Konkret: 1,038 Milliarden US-Dollar – was einem Plus von rund fünf Prozent und umgerechnet etwa 815 Milliarden Euro entspricht (im Vergleich zum Vorjahr).
Grund für Optimismus sieht die CEA vor allem in Asien (plus 18 Prozent) und in Lateinamerika (plus 11 Prozent). Für die USA rechnet der Verband mit stagnierenden Umsätzen, in Westeuropa sogar mit Umsatzeinbußen.
Bei der CES sind in diesem Jahr rund 2.700 Aussteller dabei, rund 140.000 Besucher aus 140 Länder werden erwartet. Veranstalter ist die CEA.
Ein Bericht, direkt von der CES, folgt.