Abbau von Arbeitsplätzen soll verhindert werden

Kein Schnellschuss beim Weltbild-Verkauf

23. Juli 2015
von Börsenblatt
Die katholische Kirche tritt beim geplanten Verkauf von Weltbild auf die Bremse. „Wir werden den Verlag nicht auf überhastete Weise verkaufen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, der Nachrichtenagentur dpa. Einen Verkauf in den kommenden zwei Jahren bezeichnete Zollitsch als realistisch.

Für die Zeit vor dem Verkauf setze die Kirche Veränderungen in ihrem Sinne innerhalb des Verlags durch. „Die Geschäftsführung von Weltbild verbannt seit Wochen lückenlos dem katholischen Verständnis widersprechende Schriften“, so Zollitsch.

Ein Aus des Verlags und ein drastischer Abbau der Arbeitsplätze sollten verhindert werden. „Wir müssen das im Interesse der Mitarbeiter im Blick haben“, sagte der Freiburger Erzbischof. „Wir haben eine soziale und menschliche Verantwortung.“

Außerdem werde ein erheblicher Teil christlicher und katholischer Bücher auch über Weltbild vertrieben. Es müsse ein Vertriebsweg für die Zeit nach dem Verkauf des Weltbild-Verlags gefunden werden, sagte Zollitsch der Nachrichtenagentur.

Die Verlagsgruppe Weltbild mit rund 6400 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von zuletzt mehr als 1,6 Milliarden Euro gehört zwölf katholischen Diözesen, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Soldatenseelsorge Berlin.