Branchen-Monitor

Umsatz Oktober 2011

23. November 2011
von Börsenblatt
Auch im Oktober konnte die Branche keine Umsatzwende herbeiführen. Über alle Vertriebswege hinweg lag das Minus bei 3,9 Prozent. Das zeigt der Branchen-Monitor Buch, den Media Control GfK International im Auftrag des Börsenvereins erstellt.

Jetzt sind es schon vier Monate in Folge, in denen die Branchenumsätze hinter den Werten des Vorjahrs zurückgeblieben sind. Im Oktober verfehlten die Vertriebswege Sortiment, E-Commerce und Warenhäuser ihre Vorgaben beim Barumsatz um 3,9 Prozent. Das geht aus den Berechnungen des Branchen-Monitors Buch hervor, den Media Control GfK International im Auftrag des Börsenvereins ermittelt.

Januar bis Oktober: kumuliertes Minus

Allerdings hatte der Monat Oktober in diesem Jahr auch 1,5 Verkaufstage weniger als 2010. Die krumme Zahl ist dadurch zu erklären, dass der Reformationstag in manchen Bundesländern ein Feiertag ist und damit nur zur Hälfte in die Berechnungen der Marktforscher eingeflossen ist. Die Bilanz nach zehn Monaten: ein kumuliertes Minus von 2,3 Prozent.

Schlechter Monat fürs Sortiment

Betrachtet man allein den Vertriebskanal Sortimentsbuchhandel, trübt sich das Bild noch weiter ein. Die stationären Buchhändler registrierten im Oktober einen Umsatzrückgang von 5,6 Prozent. Und weil sie schon in den vergangenen Monaten schlechter abgeschnitten haben als der Branchendurchschnitt, starten sie im Vergleich zum Vorjahr mit einer Umsatzlücke von 3,2 Prozent ins Weihnachtsgeschäft. Auch im Rechnungsgeschäft konnten die Sortimenter wenig reißen – im Gegenteil: Minus 14,6 Prozent lautet hier das Ergebnis für den vergangenen Monat.

Einzig Belletristik kann zulegen – Sachbücher sacken ab

Hörbücher waren bei den Editionsformen über alle Absatzwege hinweg die größten Verlierer – sie büßten im Oktober 12,1 Prozent ein (siehe Grafik). Für Hard- und Softcover ging es um vier Prozent nach unten, Taschenbücher verloren 2,6 Prozent.

Bei den Warengruppen erlebte, wie schon im September, das Sachbuch den größten Einbruch. Fast um ein Fünftel fielen die Einnahmen. Geschuldet ist das Thilo Sarrazin, der mit "Deutschland schafft sich ab" im vergangenen Oktober bei diesem Genre für wahre Höhenflüge sorgte. Weil solche Mega-Bestseller momentan fehlen, bleiben Sachbücher weit hinter dem Niveau von 2010 zurück. Auch die Umsätze mit Kinder- und Jugendbüchern sowie mit Ratgebern waren rückläufig. Beide Segmente verloren jeweils rund sechs Prozent. Einziger Gewinner: die Belletristik, die einen Zuwachs von 3,4 Prozent einfuhr.

Dem Buchhandel bleiben jetzt nur noch zwei Monate, um das Ruder für 2011 herumzureißen und an den Umsatz des Vorjahrs anzuknüpfen. Deshalb ruhen jetzt alle Hoffnungen auf einem starken Weihnachtsgeschäft.

Christina Schulte