Herbstprognose von Apenberg+Partner

Druckindustrie: Strukturwandel und "Paid Content"

4. November 2011
von Börsenblatt
Die Hamburger Personal- und Unternehmensberatung Apenberg+Partner hat ihre Herbstprognose zur deutschen Druck- und Medienindustrie vorgelegt. Danach rechnen viele Unternehmen der Branche "mit schwierigen Verhältnissen" im kommenden Jahr. Verlage wollen verstärkt auf "Paid Content" im Internet setzen, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage.

Die Prognose sei bereits zum neunten Mal durchgeführt worden und 460 Unternehmen hätten daran teilgenommen, schreiben Apenberg+Partner in ihrer Pressemitteilung mit Zusammenfassung der Ergebnisse. Die Fragebögen wären nahezu ausschließlich von Vorständen oder Geschäftsführern beantwortet worden.

Als wichtigste Ergebnisse werden genannt: Die Hälfte der 265 Druckereimanager erwarte für 2012 einen weiteren Rückgang bei den Verkaufspreisen, lediglich sieben Prozent der Befragten gehen von einer Steigerung ihrer Abnehmerpreise aus. Dennoch glauben insgesamt 53 Prozent der Befragten an eine positive Marktentwicklung. Dieser verhaltene Optimismus werde vor allem von den Etiketten- und Verpackungsdruckern getragen, während die Mehrheit der Bogen-Akzidenzdrucker (56 Prozent) eine negative Marktentwicklung in 2012 befürchte. Während 27 Prozent der Befragten ihre Investitionen steigern wollen, werde rund ein Drittel der Drucker weniger investieren als in diesem Jahr.

Knapp 75 Prozent der befragten Zeitungsdrucker erwarten einen Preisverfall bei ihren Produkten, etwa die Hälfte der Entscheider rechne mit einer weiteren Verschlechterung der Marktsituation.

"Die Druckindustrie muss sich auf ein weiteres Jahr des Strukturwandels einstellen", so Michael Apenberg, Geschäftsführer bei Apenberg+Partner. "Gut 40 Prozent der Befragten sind dabei, ihre Geschäftsmodelle zu überarbeiten oder durch neue Dienstleistungen und Produkte zu erweitern."

Positiver sehe es bei den Verlagen aus: Von den 121 befragten Verlagsmanagern erwarten rund 41 Prozent für 2012 eine Verbesserung ihrer Ergebnisentwicklung, nur 20 Prozent befürchten eine Verschlechterung. 41 Prozent wollen ihre Wertschöpfungskette weiter ausbauen und ihren Kampf um "Paid Content" im Internet fortsetzen. Daher ist auch jeder dritte Verlag bereit, seine Investitionen im Jahre 2012 gegenüber dem Vorjahr zu steigern.

Die komplette Studie ist gegen eine Schutzgebühr bei Apenberg+Partner erhältlich.