Stimmen zum Friedenspreis

"Ein Revolutionär der Rede"

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Boualem Sansal wird Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2011. Wie bewertet das Feuilleton die Entscheidung? boersenblatt.net hat sich umgehört.

Frankfurter Allgemeine Zeitung


Eine Literatur, wie die Welt sie jetzt braucht



"Weder das Berufsverbot noch die soziale Ächtung, ja nicht einmal Morddrohungen haben den algerischen Autor bislang davon abgehalten, sein Heimatland offen, ungeschützt und sprachmächtig zu kritisieren. Dass der Stiftungsrat des Deutschen Buchhandels Boualem Sansal gerade jetzt mit dem Friedenspreis ehrt, überrascht daher allenfalls, weil der Autor bei uns kaum bekannt ist – bisher. Denn nun erfährt er durch die Auszeichnung hoffentlich jene Öffentlichkeit, die ihm gebührt."
 Sandra Kegel
http://www.faz.net



Stern.de


Algeriens provokanter Intellektueller



"Boualem Sansal (…) ist in seiner algerischen Heimat geblieben, obwohl er seinen guten Posten im Industrieministerium verloren hat - zu aufmüpfig war er, wie die Regierung offensichtlich befand. Seine Bücher wurden in seiner Heimat verboten. (…) Der 61-Jährige zählt zu den letzten bedeutenden Intellektuellen seiner Generation, die sich in Algerien den Mund nicht verbieten lassen." 
Ulrike Koltermann (DPA)


www.stern.de





Focus.de


„Hartnäckiges Plädoyer für das freie Wort“



"Trotz des wachsenden politischen Drucks lebt Sansal weiter in seinem Heimatland. Von dort aus ist er auch ein scharfer Kritiker der europäischen Nordafrika-Politik. In vielen Texten wirft er den Regierungen eine Doppelmoral vor. Europa habe demnach etwa jahrzehntelang mehr über Ressourcen als über Menschenrechte nachgedacht, so der Schriftsteller."


www.focus.de



Süddeutsche Zeitung vom 10.6.2011, S. 13


"Das Ende des Leopardenfellmusters"



"Boualem Sansal ist ein für alle Seiten anregender und unbequemer Autor. (…) Diese Friedenspreiswahl ist so unerwartet wie erfreulich. Der Mut, eine in Deutschland bisher wenig bekannte Persönlichkeit zu ehren, steht für die Bereitschaft, wichtige Stimmen auch abseits des unmittelbaren deutschen Horizonts zu hören."
 Joseph Hanimann




Die Welt


Schlachtruf eines Aufklärers



"Wie Orhan Pamuk ist Boualem Sansal ein Tabubrecher im Geist der Aufklärung: Der Friedenspreis geht an einen Revolutionär der Rede." Wieland Freund


www.welt.de

 

Frankfurter Rundschau

Keine Angst haben


"Zunächst einmal ist das eine unverschleiert politische Wahl. (…) Aber eine besondere Wahl ist es doch auch: Sansal dürfte einer der letzten, wenn nicht der letzte bekannte algerische Schriftsteller sein, der noch in seiner Heimat lebt. Im Gespräch war er zuletzt, als er sich mit einiger Heftigkeit gegen Frankreichs Voranpreschen im Militäreinsatz gegen Libyen wendete."
ith


www.fr-online.de