Die Ausstellung „Widerreden – 60 Jahre Friedenspreis“ auf der Jerusalem International Book Fair

Welcome to Israel

26. Februar 2015
von Börsenblatt
Kristina Kramer, Volontärin im Berliner Büro des Börsenvereins, schreibt über ihre Reise zur Jerusalem International Book Fair und die Ausstellungseröffnung zu 60 Jahre Friedenspreis.
Beängstigte, erstaunte und interessierte Blicke von Mitreisenden, Wartenden und Flughafenangestellten haben uns auf der Reise nach Israel begleitet. Angezogen wurden die Blicke von den sechs überdimensionierten schwarzen Koffern, in welchen wir die Friedenspreisausstellung nach Israel transportiert haben. Dass wir problemlos mit ca. 300 Kilo Übergewicht in das Land einreisen konnten, haben wir in erster Linie der Fluggesellschaft El Al zu verdanken und David Grossman, dessen Name dem zunächst sehr skeptischen Zollbeamten am Flughafen von Tel Aviv ein Lächeln auf die Lippen zauberte, und der uns schließlich mit einem herzlichen „Welcome to Israel and Good Luck“ durch die Absperrung gewunken hat.
 
Dank der Jerusalem International Book Fair und der Frankfurter Buchmesse, die die Idee von Martin Schult, die Friedenpreisausstellung im Zusammenhang mit dem letztjährigen Preisträger in Israel zu zeigen, unterstützt haben, stehen seit gestern die fünf Ausstellungswände sowie eine Mediensäule im Foyer der Teddy Hall des International Congress Center Jerusalem. Während der einwöchigen Buchmesse finden dort Führungen und Veranstaltungen statt, die in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Jerusalem und dem deutschen Gemeinschaftsstand organisiert wurden.
Eröffnet wurde die Ausstellung am Sonntagabend durch den deutschen Botschafter in Israel und mit einem Gespräch zwischen dem Friedenspreisträger David Grossman, dessen Übersetzerin Anne Birkenhauer, Martin Schult vom Referat Friedenspreis und der Moderatorin Inge Günther, Korrespondentin der Frankfurter Rundschau. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Gäste geradezu in das Foyer strömten, um an dem Gespräch teilzuhaben. Aus den erwarteten 100 Gästen wurden somit knapp 200 gespannte Zuhörer, die während der zweistündigen Veranstaltung nicht nur hinter die Kulissen des Friedenspreises geführt wurden, sondern auch erfahren konnten, wie privilegiert sich David Grossman fühlt, beim „Eintauchen“ in seine Romanfiguren andere Konfessionen, Geschlechter und Laster anzunehmen und wie intensiv und kreativ sich die die anschließende Zusammenarbeit mit seiner Übersetzerin Anne Birkenhauer gestaltet.
Bei dem anschließenden Abendessen mit den Podiumsteilnehmern verriet uns David Grossman, dass er derzeit an seinem nächsten Roman schreibt – was für eine schöne Nachricht!