Frankfurter Buchmesse

Friedensnobelpreis: S. Fischer hebt Liu Xiaobo ins Programm

8. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt

Für Kerstin Schuster, Lizenzmanagerin bei S. Fischer, dürfte heute der schönste und zugleich spannendste Tag der Messe sein: "Wir freuen uns wirklich sehr, dass Liu Xiaobo den Preis bekommt", sagt sie. Nebeneffekt: Schuster, die vor rund fünf Monaten die Weltrechte an Werken des chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo eingekauft hatte, kann sich vor Anfragen aus dem Ausland bereits jetzt kaum retten. In deutscher Sprache kommt 2011 das erste Buch auf den Markt.

Schon eine halbe Stunde, nachdem die Mitteilung um die Welt ging, seien die ersten Angebote eingegangen, sagt sie. "Nach der Buchmesse werde ich damit beginnen, sie zu sichten." Das erste Land, in die die Rechte verkauft wurden, waren Schuster zufolge die USA. "Allerdings bereits vor der Messe."

In Deutschland soll eine Auswahl seiner Schriften im nächsten Jahr erscheinen – eine Ausgabe, die von Tienchi Martin-Liao, der Präsidentin des Independent Chinese PEN Centre, und Liu Xia, der Ehefrau des Autors, herausgegeben wird. Der Band werde zentrale literarische, politische und philosophische Texte enthalten, eine Quintessenz des Werks von Liu Xiaobo. Laut Verlag wird dies "die erste Buchpublikation des Friedensnobelpreisträgers in deutscher Sprache sein."