Als älteste deutschsprachige Fachzeitschrift spiegelt das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 186 Jahre Druck-, Verlags- und Buchgeschichte. Es ist damit nicht nur ein lebendiges Kommunikationsmittel, sondern auch eine außergewöhnlich reichhaltige historische Quelle. Für den buchhändlerischen Alltagsgebrauch gedacht und meist auf einfaches Papier gedruckt, war das Börsenblatt bislang nur unzureichend überliefert und schwer zugänglich. Durch ein großes Digitalisierungsprojekt der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden in Verbindung mit der Historischen Kommission des Börsenvereins und der Deutschen Nationalbibliothek stehen die Jahrgänge bis 1945 nun frei zur Verfügung.
Die erste Ausgabe vom 3. Januar 1834 umfasste acht Seiten und enthielt neben redaktionellen Inhalten und einem anonym abgedruckten Aufsatz von Friedrich Perthes über »Die Bedeutung des Deutschen Buchhandels, besonders in der neuesten Zeit« bereits einen Anzeigenteil. Ab der fünften Ausgabe erschien ein »Verzeichnis der Neuerscheinungen«, betreut von der Hinrichs’schen Buchhandlung in Leipzig. 1916 übernahm der Börsenverein, 1921 die Deutsche Bücherei die Bearbeitung der Bibliografie. Die Dreiteilung in redaktionelle Texte, bibliografischen Teil und Anzeigen bestand seitdem fort. Über Jahrzehnte erschien das Börsenblatt werktäglich. Bis zur Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre nahmen Auflage und Umfang des Blatts beinahe kontinuierlich zu: 1925 wurden 22.492 Seiten in 304 Ausgaben gedruckt.
Die digitale Edition ist zugänglich unter www.boersenblatt-digital.de
Mehr Informationen finden Sie in einem Beitrag von Björn Biester und Achim Bonte in der Ausgabe des Börsenblatts vom Donnerstag, den Sie ab heute Nachmittag im derzeit kostenlosen E-Paper lesen können.