In der politischen Berichterstattung ist häufig von Brennpunkten die Rede, etwa von Syrien, Iran oder den überfüllten Flüchtlingslagern auf Lesbos. Die gegenwärtige Pandemie lässt sich nicht auf den "Punkt" bringen, im Augenblick "brennt" es auf dem gesamten Globus. Gründliche Informationen, verständlich aufbereitet, ist das, was viele Menschen jetzt erwarten.
Corona-PandemieZwei Verlage haben schnell auf das Corona-Virus reagiert: Gräfe und Unzer mit einer Broschüre, in der einer der führenden deutschen Virologen, Hendrik Streeck (Universität Bonn), die wichtigsten Fragen zum Virus SARS-CoV-2 beantwortet und Tipps zum Schutz und zur Stärkung des Immunsystems gibt ("Coronavirus", April, ca. 48 S., 5,99 Euro).
Piper mit einem gleichnamigen Titel aus der Reihe 33 Fragen – 33 Antworten, der im April als E-Book und im Mai als Taschenbuch auf den Markt kommt (siehe Interview). Das Buch erscheint mit vier weiteren Titeln der Reihe – zum Nahostkonflikt, zum Klimawandel, zu China ("Chinas neue Macht") und zu künstlicher Intelligenz (je 128 S., 10 Euro).
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Wann hatten Sie die Idee, ein Sachbuch über das neue Corona-Virus zu machen?
Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt, als das Virus in Deutschland noch nicht angekommen war. Aber uns war klar, dass es bald ein Thema sein würde. Wir haben es dann für unsere neue Reihe 33 Fragen – 33 Antworten eingeplant.
Wie rasch konnten Sie einen Autor gewinnen?
Wir haben schnell den erfahrenen Gesundheitsjournalisten Stefan Schweiger angesprochen, der sich in der Materie bestens auskennt. Mit ihm arbeiten wir sehr gut zusammen.
Wie sinnvoll ist es, bei einem permanent veränderten Informationsstand ein Sachbuch zu machen?
Natürlich können wir nicht alle tagesaktuellen Entwicklungen spiegeln. Aber das Buch kann Grundlagen des Virus und des Pandemieverlaufs vermitteln. Vor allem aber wird es Fragen nach den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Folgen der Krise aufwerfen und beantworten. Das Buch erscheint am 23. April als E-Book und am 15. Mai gedruckt.
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Auch wenn "Corona" das politische Geschehen auf dem Planeten noch für Monate überwölben wird, verlieren die übrigen Kriegs- und Krisenschauplätze nichts von ihrer Brisanz. Im Gegenteil, die Lage dürfte sich für viele Menschen zusätzlich verschärfen, vor allem in den Flüchtlingslagern.
Karin Leukefeld beschreibt in ihrem Buch "Im Auge des Orkans" (Papyrossa, Mai, ca. 220 S., 14,95 Euro), wie Syrien zum Spielball verschiedener regionaler und internationaler Interessen geworden ist. Hinter dem Ost-West-Gegensatz, der sich in der Region manifestiere, baue sich China als weitere Macht im Hintergrund auf, so die Autorin.
Die Geschichte des Arabischen Frühlings, der im Dezember 2010 mit ersten Protesten in Tunesien begann, beschreibt Martin Pabst in dem für Juni bei Kohlhammer angekündigten Band "Arabischer Frühling ohne Sommer?" (ca. 240 S., ca. 26 Euro). Pabsts Darstellung ist dem gesamten Maghreb und Nahen Osten gewidmet und bezieht auch die Entwicklungen auf der arabischen Halbinsel (zum Beispiel Jemenkrieg) mit ein. Einen Schwerpunkt bildet Syrien, wo sich in den vergangenen Jahren ständig neue Fronten gebildet haben.
Ein Land, das sich zur Hegemonialmacht aufschwingen will, aber erst vor Kurzem vor einer militärischen Eskalation mit den USA stand und aktuell unter der Corona-Pandemie leidet, ist der Iran – seit Jahren Blickpunkt der Medien. Hierzulande ist immer noch relativ wenig über die Politik, Wirtschaft und Kultur des Landes bekannt. Der C. H. Beck Verlag hat dem Buchhandel daher ein Aktionspaket "Brennpunkt Iran" geschnürt (Nettopreis inkl. Standardrabatt für Buchhändler: 135,78 Euro), das zehn historische und literarische Titel umfasst – unter anderem Navid Kermanis Reportageband "Schöner neuer Orient. Berichte von Städten und Kriegen", Michael Lüders’ Band "Armageddon im Orient" und Amir Hassan Cheheltans Roman "Der Kalligraph von Isfahan".