In dem Schreiben, das Verlage und Verlagsauslieferungen in dieser Woche erhalten haben und das in der Branche kursiert, benennt der Online-Händler zwei zentrale Punkte seiner veränderten Bestellpolitik:
• Verringerte Anzahl an Bestellungen: "Wir haben vorübergehend die Bestellung für Produkte ausgesetzt, bei denen es sich nicht um Haushaltswaren, Sanitätsartikel oder andere Produkte mit hoher Nachfrage handelt."
• Verlängerte Lieferfenster für bestehende Bestellungen: "Wir haben die Versand-/Lieferfenster für einige vorhandene Bestellungen erweitert, damit Sie mehr Zeit haben, die Bestellung zu versenden. Bitte senden Sie Ihre Produkte gegen Ende des verlängerten Zeitfensters. Dies gilt ab heute bis zum 5. April 2020."
Ein Amazon-Sprecher hat den Inhalt des Schreibens auf Anfrage von boersenblatt.net bestätigt und die Gründe für diese Entscheidung erläutert: "Wir verzeichnen derzeit mehr Online-Einkäufe, daher sind einige Produkte wie Waren für den täglichen Bedarf und medizinische Verbrauchsgüter aktuell nicht vorrätig. Aus diesem Grund priorisieren wir vorübergehend den Eingang von Waren für den täglichen Bedarf, medizinischen Verbrauchsgütern und anderen Produkten mit hoher Nachfrage in unseren Logistikzentren. Dadurch können wir diese Produkte schneller annehmen, auffüllen und an Kunden versenden. Uns ist bewusst, dass dies eine Veränderung für unsere Verkaufspartner bedeutet, und wir bedanken uns für ihr Verständnis, dass wir diesen Produkten vorübergehend im Sinne unserer Kunden den Vorrang geben.“
JETZT wäre ein Werbemailing und eine Informationskampagne angezeigt. Alle unabhängigen Buchhandlungen, die noch liefern (sei es persönlich oder über den Webshop), dürften ein Interesse daran haben, den Kund*innen in ihrer Nachbarschaft die Botschaft zu vermitteln, dass wir lieferfähig sind und viele tolle Bücher sogar am Lager haben, die bei Amazon nicht einmal bestellbar sind. Wir wären jedenfalls dabei.
Herzliche Grüße vom Hermeskeiler Platz,
Michael Ross (Baskerville Bücher)
Jeder Buchhändler kann dann die Bücher seinen Kunden ausliefern. Geht schneller als Amazon.
So wie ZVAB/Abebook das Portal für antiquarische Titel ist, wäre buchhandel.de das Portal für neue Bücher.
Jetzt rächt sich die Einstellung von buchhandel.de Hoffentlich kann man den Fehler schnell korrigieren.
Über Amazon habe ich doppelt so viele Bestellungen als über die Verlags-Homepage. Die Verlagsbestellungen teilen sich hälftig in Privat- und Buchhandelsbestellungen. Die Bestellungen beim Verlag sind zudem portofrei!
Selbst kleinste Buchhandlungen bestellen über Amazon! Warum? Wo suchen sie das Buch? Sie kennen meist den Autor oder den Titel, aber nicht unbedingt den Verlag. Oft höre ich von Kunden, dass die Buchhandlung das Buch nicht gefunden hat oder nicht lieferbar ist.
Sobald ich im VLB ein Buch melde, ist es sofort automatisch bei Amazon als nicht lieferbar gelistet. Also werde ich gezwungen es dort anzubieten.
Ich finde irgend etwas läuft hier falsch!
MAGENTA Verlag, Kempen
Davon abgesehen: Es herrscht eine Ausnahmesituation, Amazon füllt das Lager mit Dingen, die lebensnotwendig sind. Dazu gehören nunmal keine Bücher.
Und neue Bücher sind über zwei angeschlossene Buchhändler auch seit kurzem wieder bestellbar, die Auslieferung erfolgt derzeit auch noch relativ zügig über Libri. Einzig die Bestellmöglichkeit von Besorgungstiteln mussten wir erstmal stilllegen. Bin gespannt wie es weiter geht.
Viele Grüße aus Würzburg