Marlene Streeruwitz stelle mit ihrem vielseitigen Werk "eine außerordentlich wichtige und politisch profilierte Stimme in der deutschsprachigen Literatur dar. Sie wagt sich damit immer mitten hinein in die Krisen unserer Gegenwart. An ihren zwischen zornigen Befreiungsversuchen und Selbstverlust changierenden Frauenfiguren spielt Streeruwitz verschiedenste Möglichkeiten durch, die mehr oder weniger subtilen Macht- und Gewaltstrukturen unserer Gesellschaften literarisch erfahrbar zu machen", so die Jury-Begründung. Und weiter: "Immer hellwach auf der Bühne, ist sie ebenso streitbar wie zugewandt und sieht genau dorthin, wo sich Literatur, Politik und Leben so verzahnen, dass es wehtut. Die Programmleiterinnen und Programmleiter der im Netzwerk verbundenen Literaturhäuser ehren deshalb Marlene Streeruwitz als eine Autorin, die sich in besonderem Maße um das Gelingen von Literaturveranstaltungen verdient gemacht hat."
Der Preis wird am 13. März 2020, 10.00 Uhr im Rahmen einer Veranstaltung am Blauen Sofa auf der Leipziger Buchmesse verliehen. Der Preis ist verbunden mit einer Lesereise durch die Literaturhäuser des Netzwerks und ist mit 20.000 Euro dotiert. Marlene Streeruwitz wird vom 28. April an zu Leseabenden an vielen der Literaturhäuser zu Gast sein.
Über die Autorin
In Baden bei Wien geboren, studierte Marlene Streeruwitz Slawistik und Kunstgeschichte und arbeitete zunächst als Regisseurin und Autorin von Theaterstücken und Hörspielen. 1996 erschien ihr erster Roman, "Verführungen", für den sie u.a. mit dem Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet wurde. Es folgten zahlreiche weitere Romane, darunter "Nachwelt" (1999), "Die Schmerzmacherin" (2011), "Nachkommen" (2014) und 2019 "Flammenwand", der auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis stand. Außerdem erschienen zahlreiche Essays, Erzählungen und Poetik-Vorlesungen. Marlene Streeruwitz wurde für ihr Werk mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter mit dem Literaturpreis der Stadt Wien, dem Bremer Literaturpreis und dem Franz-Nabl-Preis.