Mit Mitteln aus dem Bundeskulturetat

Dehio-Handbuch wird digital

3. Januar 2020
von Börsenblatt
Das renommierte "Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler" von Georg Dehio wird mit Mitteln aus dem Bundeskulturetat in den nächsten drei Jahren digital aufbereitet und erweitert. Die Fördersumme beträgt 750.000 Euro, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters mitteilte.

Das Projekt starte im Januar 2020. Das 22-bändige Referenzwerk zum baukulturellen Erbe in Deutschland umfasst rund 24.000 Seiten mit etwa 100.000 beschriebenen Bauwerken und ihren 200.000 Ausstattungsstücken. Es soll nun in eine für die Forschung und die Öffentlichkeit attraktive Online Plattform − "DEHIO-digital Deutschland" − überführt und um mindestens 150.000 Fotos ergänzt werden, so die Medieninformation aus dem Hause der Kulturstaatsministerin weiter.

Monika Grütters erklärt dazu: "Unser reiches Baukulturerbe stiftet Zukunft. Im Rahmen unserer Digitalisierungsoffensive im Kulturbereich setzen wir uns dafür ein, dass der große Schatz deutscher Kunstdenkmäler online sichtbarer und frei zugänglich sein wird. Das innovative Projekt DEHIO digital setzt wichtige Impulse für den technologischen Wandel im Kulturbereich. Es wird dazu beitragen, kulturelle Inhalte zeitgemäß und attraktiv zu vermitteln und so Lust auf das Original zu machen."

Das Handbuch gilt seit über 100 Jahren als das einschlägige Referenzwerk für die Beschäftigung mit Baudenkmälern und ihrer Ausstattung in Deutschland. Seine wissenschaftliche Qualität sichert die bundesweit agierende "Wissenschaftliche Vereinigung zur Fortschreibung des kunsttopographischen Werkes von Georg Dehio e.V." (kurz: DEHIO-Vereinigung). Das Handbuch erscheint im Deutschen Kunstverlag, der zu De Gruyter gehört. Die Reihe wurde vom Kunsthistoriker Georg Dehio (1850−1932)  initiiert, der erste Band war 1905 erschienen. Herausgegeben wird sie von der Dehio-Vereinigung und der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland.

Ausgestaltung des Vorhabens

Initiatorin des Projekts ist die Deutsche DEHIO-Vereinigung. Unter Federführung des Deutschen Dokumentationszentrums für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK), einer zentralen Einrichtung der Philipps-Universität Marburg, und in enger Abstimmung und Kooperation mit der DEHIO Vereinigung soll diese einmalige Wissensbasis innerhalb von drei Jahren zusammen mit der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek und der digiCULT-Verbund eG digital aufbereitet und angereichert werden.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert "DEHIO-digital Deutschland" mit insgesamt 750.000 Euro.