"Die Gesellschaft des Zorns"

Transcript zieht Koppetsch-Titel zurück

12. November 2019
Redaktion Börsenblatt
Der Transcript Verlag zieht "Die Gesellschaft des Zorns" von Cornelia Koppetsch aus dem Handel zurück. Die Bielefelder räumen "fehlende Quellenbelege" ein.

Die fehlenden Quellenbelege im Werk "Die Gesellschaft des Zorns" würden zurzeit geprüft, teilt der Verlag mit. Eine rechtliche Bewertung des Vorganges stehe noch aus. "Wir sind nicht der Auffassung, dass die Monita die Eigenwertigkeit und Originalität des Werkes mindern, das für die Analyse des Rechtspopulismus in Deutschland einen wesentlichen und in seiner Wirkung unverzichtbaren Beitrag leistet", so der Verlag.

Autorin und Verlag würden alle Monita (Beanstandungen) ausräumen und eine dritte Auflage des Werkes erstellen. Bis zum Erscheinen der neuen Auflage ist das Werk im Handel nicht mehr erhältlich. "Genauere Angaben zur dritten Auflage sind im Moment nicht möglich, da das Prüfverfahren noch nicht abgeschlossen ist", heißt es weiter.

Gegen das Buch von Cornelia Koppetsch, das auf der Shortlist zum Bayerischen Buchpreis stand, waren im Vorfeld der Preisgala Plagiatsvorwürfe laut geworden. Daraufhin hatte die Jury beschlossen, das Buch nicht bei der Preisentscheidung am 7. November zu berücksichtigen (siehe Archiv).

Koppetschs Titel war auch für den NDR Kultur Sachbuchpreis 2019 nominiert. Nach den Plagiatsvorwürfen hat der Transcript Verlag diesen am vergangenen Freitag zurückgezogen, wie der NDR mitteilte.