Die Sonntagsfrage

"Warum sind OKRs mehr als ein Hype, Frau Tornow?"

26. Oktober 2019
Redaktion Börsenblatt
Der Lernplattformbetreiber Scoyo hat sich auf die Suche nach einer agilen Arbeitsmethode gemacht, die den Kunden ins Zentrum des Handelns stellt. Fündig geworden sind die Hamburger bei OKR. Produktmanagerin Sana Tornow erklärt, was es mit “Objective and Key Results” auf sich hat – und warum sich der Test bewährt hat. 

Es liegt nun etwas mehr als ein Jahr zurück, als wir uns mit unserem CEO Daniel Bialecki in der Lounge unseres Hamburger Büros eingefunden haben und er uns die OKR-Methode vorgestellt hat. Dieser ersten Vorstellung folgte ein offener Austausch mit allen Mitarbeitern des Unternehmens und der starke Wunsch bei uns allen, diese Methode direkt auszuprobieren. Wir wollten sofort unsere ersten eigenen Objectives und dazugehörige Key Results formulieren und loslegen. 

Wir waren zu dieser Zeit auf der Suche nach einer Management-Methode, die unsere Unternehmensvision, unsere Unternehmensstrategie und unsere Unternehmenspläne auf direkter Ebene mit unseren täglichen Aufgaben als Mitarbeiter verknüpft. Wir brauchten eine Praxis, die uns in unserer agilen und kundenzentrierten Arbeitsweise bestmöglich unterstützt und uns dabei hilft, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.  

Die OKR-Methode hat uns dabei geholfen. Bei jedem Ticket, das wir geschrieben haben, bei jedem Thema, das aufkam, haben wir uns seitdem gefragt: 

  • Auf welches unserer OKRs zahlt es ein? 
  • Lässt sich eine Aufgabe keinem aktuellen OKR zuordnen, dann gehen Thema und Ticket ins Backlog. 
Nach einem Jahr OKR haben wir Bilanz gezogen: So wollen wir auch in Zukunft arbeiten!  

Arbeiten nach der OKR-Methode heißt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Darum formulieren wir jedes Quartal “Zustände”, die wir innerhalb von drei Monaten erreicht haben wollen. Wir denken dabei immer vom Kunden aus und fragen uns bei allen OKRs: 

Was bekommen und sehen unsere Kunden, wenn wir die OKRs umgesetzt haben? Uns ist es ein Anliegen, das unser Handeln auch nach außen sichtbar wird. Doch nicht alle OKRs sind für die Kunden bestimmt.

Wir nutzen diese Methode auch: 

  • um intern unsere Kultur 
  • unsere Arbeitsweise 
  • unsere Kommunikation 
  • und unsere Mitarbeiterförderung zu verbessern. 

Nach einem Jahr können wir sagen: Wir haben als Unternehmen sehr gute Erfahrungen mit diesem Management-Tool gemacht. Für uns hat sich das Arbeiten nach OKR bewährt und so halten wir, übrigens wie der Suchmaschinenanbieter Google seit 20 Jahren, daran fest. Allein dieses langjährige Bestehen bei Google zeigt vielleicht, dass es sich hier um weit mehr als nur einen Hype handelt – und wenn, dann ist es ein sehr langanhaltender Hype, von dem Pokémon Go träumen dürfte.  

Terminhinweis: OKR in der Praxis beim JVM Weiterbildungstag in Leipzig

Wer mehr über den Einsatz sowie die Messbarkeit von OKRs erfahren möchte und mit mir der Frage nachgehen will, ob der Umsatz ein Ziel oder eine Folge ist, der ist herzlich eingeladen am Samstag, den 16.11. nach Leipzig zu kommen und beim Weiterbildungsformat für Young Professionals der Jungen Verlagsmenschen teilzunehmen.