VdÜ-Honorarumfrage

Normseitenhonorare erneut gesunken

12. September 2019
Redaktion Börsenblatt
Laut Umfrage des Übersetzerverbands VdÜ wurden Normseitenhonorare für Literaturübersetzungen 2017/2018 im Schnitt mit 18,72 Euro vergütet. Damit seien die Honorare erneut gesunken. 

Das hat die anonyme Honorarumfrage unter den Mitgliedern des Verbands ergeben. Demnachhaben Übersetzerinnen und Übersetzer pro Seite 13 Cent weniger als in 2016 verdient und 3,39 Euro weniger als im Jahr 2001. Alle Angaben sind inflationsbereinigt. 

„Übersetzungen beleben und bereichern nach wie vor die deutsche Literaturlandschaft und sind eine tragende Säule der Buchbranche. Wer von dieser Vielfalt und Fülle am wenigsten profitiert, sind ausgerechnet diejenigen, die sie hervorbringen, wie unsere aktuelle Honorarumfrage wieder einmal belegt“, so Patricia Klobusiczky, 1. Vorsitzende des VdÜ.

Im Jahr 2014 hat der VdÜ mit mehreren Verlagen Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) vereinbart. Diese sollen als Richtwert bei Übersetzerverträgen gelten. Die Praxis sieht zumindest laut Verband aber anders aus: Laut VdÜ erfüllen lediglich rund sieben Prozent der Verlage die Mindestvorgaben.

Laut VdÜ erwirtschaften Übersetzerinnen und Übersetzer (der Großteil sind Frauen) im Schnitt einem Jahresgewinn von 19.000 Euro. Laut VdÜ sind das nur 55 Prozent des bundesdeutschen Durchschnittseinkommens. Mit einer Rentenerwartung von durchschnittlich unter 700 Euro seien ÜbersetzerInnen dann auch im Alter akut armutsgefährdet.

Hier geht's zur Honorarumfrage Buch 2017/18.