Als Grund führt die Deutsche Post in einer Mitteilung an, dass die vorgesehenen geänderten Preise und neue Maximalmaße (L: 353 x B: 250 x H: 50 mm), "für einige Kunden, insbesondere aus dem Buchhandel, Herausforderungen mit sich bringen, die dazu führen, dass die Umstellung beim Versand nicht rechtzeitig zu diesem Stichtag erfolgen kann". Daher habe man sich dazu entschlossen, den Kunden eine Übergangsfrist bis zum Jahresende einzuräumen und in dieser Zeit auch die bisher angebotenen sechs Produkte im Bereich der Bücher- und Warensendungen weiter anzunehmen und zu befördern.
Zum 1. Juli treten die weitgehenden Änderungen im Bereich der Bücher- und Warensendungen daneben in Kraft − mit den beiden neuen Produkten: Die "Bücher- und Warensendung bis 500 Gramm" und die "Bücher- und Warensendung bis 1000 Gramm" (siehe Archiv). Dies war auf heftige Kritik aus der Buchbranche gestoßen.
Was heißt das nun in Bezug auf die Übergangsfrist? Neben den beiden neuen Produkten, die wie gesagt zum 1. Juli eingeführt werden, könnten Kunden parallel bis zum Jahresende auch die sechs bisherigen (zwei Büchersendungs- und vier Warensendungsprodukte) nutzen, erklärt ein Post-Sprecher auf Anfrage von Börsenblatt Online. Und das zu den bisherigen Bedingungen (bei Maßen, Gewichten und Preisen). Damit gebe es ab 1. Juli in der Übergangsfrist acht Produkte, so der Sprecher. Die alten Produkte werde man allerdings nicht mehr aktiv bewerben. Ist denn dann überhaupt damit zu rechnen, dass die neue "Bücher- und Warensendung" genutzt wird? Man werde beobachten, wie die beiden neuen Produkte von den Kunden angenommen werden, so der Sprecher.
Umstellung ab Januar 2020
Ab dem 1. Januar 2020 werde die Deutsche Post nur noch die beiden Produkte "Bücher- und Warensendung bis 500 Gramm" (1,90 Euro) und die "Bücher- und Warensendung bis 1000 Gramm" (2,20 Euro) für den Versand von Büchern und Waren akzeptieren, heißt es weiter.
Wie großzügig! Das heißt lediglich, daß das Problem verzögert wird, und, daß trotzdem in absehbarer Zeit viele umfangreichere Bücher, sowie Noten, leichte Bildbände und sogar Bilderbücher aufgrund ihres Formats nur noch als Päckchen verschickt werden können, und das obwohl sie leichter sind als 1000 Gramm. Möglich, daß Verlage relativ flott eine brauchbare Versandkostenmatrix entwickeln können. Antiquariate aber, oft mit Beständen von 10.000en
von individuellen Titeln und Formaten, die rückwirkend zu bearbeiten menschenunmöglich ist oder
sehr teuer, werden nur mit Pauschalen arbeiten können, die unter dem Strich den Kauf von billigen Büchern für den Kunden uninteressant machen werden und per se unfair sind.
Der Effekt: Bücher werden für den Kunden teurer. Die Vielfalt wird leiden. Die Bildung wird leiden.
Die Deutsche Post hat offenbar den eigentlichen Grund für die seinerzeitige Einführung von vergünstigten Versandformen für Bücher vergessen: die Förderung der Volksbildung! Jeder und jede überall im Lande, ob in Städten oder entlegenen Regionen, sollte die gleiche Möglichkeit erhalten, sich zu bilden, sich zu untehalten und zu informieren. Ein Erfolgsmodell, welches jetzt zugunsten des Profits eingeschränkt werden soll!
- Darf ich auch nach dem 1.7. noch Büchersendungen bis 500g zum Preis von 1,20 Euro verschicken?
- Darf ich dasselbe Buch weiterhin ins weltweite Ausland für 3,20 Euro verschicken?
Mich würde der Link auf die entsprechende Pressemitteilung der Post interessieren. Auf der WEbsite der Post stehen die alten Preise nach wie vor als gültig und es unklar, was durch was abgelöst wird.
Das Format (Volumen) der Bücher-/Warensendung wird der Art reduziert das sehr viele Sendungen einfach nicht mehr Versendbar sind und die nächst mögliche Alternative der teurere Paket/Päkchenversand ist.
Ein Schlag in das Gesicht von kleinen und mittleren Unternehmen die eben nicht den Paketpreis diktieren können, wie es z.B. ein Amazon kann. Von der subventionierten Konkurrenz aus Hongkong fange ich lieber gar nicht an.
Diese "Anpassung" ist für viele Unternehmen mittelfristig vernichtend!
Wer trägt jetzt die Mehrkosten bis dahin? Briefmarkenkleben macht für uns keinen Sinn.