Die Jury unter Vorsitz von Nina Hugendubel begründet die Entscheidung unter anderem damit, dass Enis Maci in ihren Texten, die sie für die Bühne, für das Internet und für das gedruckte Buch schreibt, "auf innovative Weise die Möglichkeiten" erkunde, die Gegenwart zu erzählen. "Maci sammelt das in den Medien zirkulierende Material und fügt es essayistisch zusammen, um es zu reflektieren. So führt sie auf mitreißende Weise vor, wie man die eigene ästhetische und politische Position aus der medialen Informationsflut filtern und mit multimedialen Hilfsmitteln aktuell und definiert halten kann, ohne unterzugehen", so die Jury.
Enis Maci wurde 1993 in Gelsenkirchen geboren und hat Literarisches Schreiben in Leipzig und Kultursoziologie in London studiert. Ihr erstes Stück, "Lebendfallen", wurde 2018 am Schauspiel Leipzig uraufgeführt. 2018 wurde sie in der Kritikerumfrage von "Theater heute" zur "Nachwuchsdramatikerin des Jahres" gewählt. Im selben Jahr erlebte ihr Stück "Mitwisser" am Schauspielhaus Wien seine Uraufführung. Im Oktober 2018 erschienen unter dem Titel "Eiscafé Europa" ihre Essays im Suhrkamp Verlag (240 S., 16 €).