Den Text hat der 1938 in Ostafrika geborene Ex-Verleger Hermann Schulz verfasst: Mit einfachen Worten erzählt er im Legendenstil die Geschichte von der alten Königin Sambona auf der Insel Ukerewe im großen Ukerewe-See, die dem Tod ein Schnippchen schlägt. Nur drei Mal darf der Tod bei einem Menschen anklopfen, um ihn zu holen und wie die alte Mama Sambona ihn austrickst, ist vergnüglich zu lesen und für die Zielgruppe zu hören und zu betrachten. Der in 1980 in Dresden geborene Illustrator Krejtschi zeigt den Tod als buchhalterischen, mürrischen Businessmann mit einem ängstlichen Hasen als Boten, in den Kontrast dazu stellt er die klapperdürre, aber ungemein lebensfrohe Königin Sambona, die ihrer Nichte bei den Hausaufgaben hilft, mit den Bäurinnen auf den Hirsefeldern arbeitet und auch Feste zu feiern versteht. Genießerisch ihr Pfeifchen schmauchend scheint Sambona der Inbegriff von Zufriedenheit, die sogar dem ängstlichen Hasen Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Ein Bilderbuch, das schon im Vorsatzpapier metaphorisch in die Thematik einführt und einen Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne versucht.
Stefan Hauck
Hermann Schulz / Tobias Krejtschi: Die schlaue Mama Sambona. Peter Hammer Verlag 2007, 28 Seiten, 13,90 Euro
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