Die Laudatio hielt der Leiter des Frankfurter Literaturhauses Hauke Hückstädt – in Vertretung des erkrankten Dr. Henning Ziebritzki, Geschäftsführer im Tübinger Mohr Siebeck Verlag. Auch Ziebritzki hat enge Verbingung zum lyrischen Fach: Er veröffentlichte Lyrikbände sowie Gedichte, Übersetzungen und Essays zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften. „Du siehst: Wir, deine Wegbegleiter, sind vor deinem Werk sprachlos, es verschlägt uns sogar der Reihe nach die Stimme“, scherzte Hückstädt, der pünktlich zur Preisverleihung nun selbst heiser war. Die lobenden Worte gingen ihm, dem langjährigen Freund Brauns, aber auch mit belegter Stimme leicht über die Lippen: Wie wenige andere habe Braun das Talent, in einem Werk das zu entdecken, worüber zu streiten sich lohnt. Dabei verfüge Braun über einen selten ausgeprägten Sinn sowohl für neue Autoren als auch für die zu Unrecht vergessenen Schriftsteller. Er sei einer, dessen Herz am stärksten für die Außenseiter schlage, die im schlimmsten Fall sowohl in der Lebenskunst versagt hätten als auch im Beruf des Schriftstellers erfolglos geblieben seien.