Das teilt das DLA mit. Der Bestand enthalte unter anderem Vorarbeiten zu Publikationen Jan Philipp Reemtsmas sowie Dokumente zu den wichtigsten von ihm unterstützten wissenschaftlichen, künstlerischen und sozialen Projekten, Verlagen und Zeitschriften. Darüber hinaus seine umfangreichen diesbezüglichen Korrespondenzen auch mit namhaften Persönlichkeiten wie Klaus von Dohnanyi, Hans Magnus Enzensberger, Jürgen Habermas, Imre Kertész, Ruth Klüger, Ivan Nagel, Marcel Reich-Ranicki, Hans Wollschläger u.v.a. Mit dem Archiv von Jan Philipp Reemtsma werde in Marbach der Werdegang und das Lebenswerk einer der einflussreichsten Persönlichkeiten im intellektuellen Leben der Bundesrepublik umfassend dokumentiert, so das DLA.
Reemtsma, geboren 1952 in Bonn, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie an der Universität Hamburg. Dort wurde er 1993 promoviert und ist seit 1996 Honorarprofessor für Neuere Deutsche Literatur. Reemtsma gründete u.a. die Arno Schmidt Stiftung, die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und das Hamburger Institut für Sozialforschung. 2006 zeigte die Arno Schmidt Stiftung im Schiller-Nationalmuseum in Marbach die Ausstellung "Arno Schmidt? – Allerdings!". Neben Arno Schmidt steht Christoph Martin Wieland im Zentrum von Reemtsmas Studien, zudem befasst er sich mit Zivilisationstheorie und Gewaltforschung.
Als Autor habe Reemtsma etwa mit seinen Büchern "Mehr als ein Champion. Über den Stil des Boxers Muhammad Ali" (Stuttgart 1995), "Im Keller" (Hamburg 1997), "Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne" (Hamburg 2008) und "Was heißt: einen literarischen Text interpretieren?" (München 2016) große Beachtung gefunden. Reemtsma ist dem Deutschen Literaturarchiv auf vielfältige Weise verbunden. Im Jahr 2016 hielt er die Marbacher Schillerrede mit dem Titel "Die Wohltat keine Wahl zu haben" über Schillers Wallenstein.