„Der Aufruf zur Kritik an Autoren, Texten und ihren politischen Botschaften“ dürfe nicht als „Gesinnungsdiktatur“ verunglimpft werden, heißt es in dem Text: „Die Freiheit, sich zu äußern, begründet kein Recht, sich unwidersprochen zu äußern.“ Gewalt als Mittel des Meinungsstreits wird indes ausdrücklich abgelehnt.
Allerdings gerate „das emphatische Einfordern von Demokratie und Toleranz... dort zum Widerspruch, wo dadurch Autorinnen und Autoren sowie Texte verteidigt werden, welche die demokratische Grundordnung in Frage stellen, die liberale, pluralistische Gesellschaftsentwürfe verachten oder rassistisch argumentieren. Wer sich glaubhaft für eine offene Gesellschaft und ein demokratisches Miteinander einsetzen will, tritt demokratiefeindlichen, antipluralistischen und rassistischen Ideologien entgegen.“
Unterzeichnet wurde der Aufruf unter anderem von den Autoren Durs Grünbein, Ingo Schulze, Marcel Beyer, Jens Wonneberger und Tomas Rosenlöcher, dem Verleger Leif Greinus (Voland & Quist) und der Buchhändlerin Annaluise Erler (Findus, Tharandt).
Um ihrem Aufruf „Nachhaltigkeit“ zu verleihen, planen die Initiatoren um Andrea O’Brien (Dresdner Literaturbüro), Justus H. Ulbricht (Dresdner Geschichtsverein) und Willi Hetze (Dresdner Literaturner) in der Folge „Veranstaltungen und Texte, die politische Sprachkulturen in der Gegenwart kritisch analysieren“.
Online ist der Aufruf unter diesen Adressen abrufbar:
https://literaturner.de/aufruf-von-dresdner-autoren/
http://www.erich-kaestner-museum.de/fileadmin/user_upload/Aufruf_Website.pdf
http://kunsthausdresden.de/veranstaltungen/aufruf/