Demokratie muss viel aushalten, auch dass im Zuge der garantierten Meinungsfreiheit Äußerungen fallen, die sich direkt gegen die Demokratie richten. Das trifft auch im Umgang mit der Neuen Rechten zu. Wir als Demokraten müssen sie aushalten, was aber nicht heißt, dass wir sie vorbehaltlos und unkritisch hinnehmen müssen. Wir sind moralisch dazu verpflichtet, diesem System der Verwischung, Verschleierung und Drohung entgegenzutreten. Alle politischen Systeme, die diesem Muster folgten, sind gescheitert. Diese Welten der Bespitzelung, Denunziation, Unterdrückung, Menschenverachtung und Schießbefehl sind völlig zu Recht abzulehnen und argumentativ zu bekämpfen.
Gewalt ist in meinem Weltbild fehl am Platze, egal von welcher Seite, weshalb ich die Auswüchse auf der diesjährigen Buchmesse von allen Seiten für anstandslos und unzivilisiert halte. Protest ja, aber keine Schlägereien, Diebstähle oder Sachbeschädigungen – sie dienen wohl kaum dem Diskurs, da sind sich wohl alle einig. Wenn der Börsenverein dazu aufruft, sich „aktiv auseinanderzusetzen“, kann nur ein ausgemachter oder vorgeblicher Dummkopf darin eine Aufforderung zur Gewalttätigkeit sehen. Eine Auseinandersetzung auf geistiger Ebene wurde da erwartet, denn der Börsenverein ist kein Boxclub. Wie diese absichtliche Fehlinterpretation in die Welt kam, ist mir völlig schleierhaft und ihre Nutzung eine abgefeimte Unverschämtheit.
Nun wurde das Thema schon reichlich bearbeitet. Und plötzlich taucht eine Onlinepetition mit dem Titel „Charta 2017“ auf, die „...gegen jede ideologische Einflußnahme, mit der die Freiheit der Kunst beschnitten wird...“ zur Gegenzeichnung aufruft. Moment mal – welche ideologische Einflußnahme denn? Die Buchmesse hat nun einmal den Auftritten der Verlage und Protagonisten der Neuen Rechten Platz eingeräumt und keine Verbote ausgesprochen, wie es einer Demokratie geziemt. Natürlich wurde zum Diskurs aufgerufen, dieser ist auch ausdrücklich erwünscht. Die Meinungsfreiheit ist gewährleistet worden. Wo liegt denn nun das Problem? Vielleicht darin, dass in der Petition sowie im begleitenden offenen Brief der Buchhändlerin Dagen Halbwahrheiten verwurstet werden? Das ist nun leider wenig überraschend, da das eine der Haupttechniken der unisono „Lügenpresse“ krakelenden Neuen Rechten ist. Was unangenehm ist und nicht ins Weltbild passen darf, wird verschwiegen und unterdrückt. Auch dem gilt es sich entgegenzustellen.
Vielleicht bin ich ja besonders naiv, was den Bildungsgrad meiner Kolleginnen und Kollegen angeht. Ich bin mir aber sicher, dass die Gruppe der BuchhändlerInnen politisch, moralisch und ethisch gefestigt ist und durch ihre Neugier auf die Welt gar keine antidemokratische Haltung einnehmen kann! Aber, wie schon erwähnt, vielleicht bin ich zu naiv und schließe nur von mir auf die Gesamtheit. Trotzdem: In den 1990er Jahren hatte meine Generation das Gefühl, dass die Welt besser wird. Was zum Teufel ist da eigentlich nach der Jahrtausendwende passiert, dass diese Strömungen wieder Fuß fassen können?
Besonders die Personalie Susanne Dagen wirft Fragen auf. Abgesehen von einer unfassbar naiven Selbstdarstellung in der „Zeit“ im Frühjahr 2017, die nicht nur ich für Kalkül halte, gibt es in ihren Äußerungen Aspekte, die mich nachhaltig irritieren. So erwähnt sie zum wiederholten Male, „eine in der DDR Geborene“ zu sein. Wie sieht denn ihre Erinnerung an dieses Staatenkonstrukt aus, das seine Bürger eingemauert, bespitzelt und bis ins Kinderzimmer militarisiert und gedrillt hat, unliebige Bürger ins Arbeitslager oder Zuchthaus gebracht, ausgebeutet und gefoltert hat, und diejenigen, die von der Repression die Nase voll hatten, an der Grenze (wie mehrfach dokumentiert) erschossen hat?
Nach der Erfahrung dieses Systems ist es für mich ein Wunder, dass Frau Dagen gegen die Vorboten des „Sozialismus“ (egal ob National oder real existierend) nicht aufsteht, sondern Sympathien für Pegida, AfD und Co hegt. Für mich passt das nicht zusammen. Ich hege den Verdacht, dass ein gewisses Maß an Ostalgie / Nostalgie vorliegt und eine Verklärung der Umstände forciert. Das ist bei den Neuen Rechten und ihrer Verklärung des Dritten Reichs ja auch nicht anders.
Übrigens weiß ich, wovon ich rede, ich bin nämlich der Sohn von „Republikflüchtlingen“, die unter Lebensgefahr der sozialistischen Diktatur den Rücken gekehrt haben. Die Großteil der Familie hat bis 1989 weitergelitten, unter Mangel und Repression. Die Tochter des besten Freundes meines Vaters wurde im Frühsommer 1989 in Ungarn verraten und saß bis zur Wende in Bautzen ein. Sie weigert sich bis heute, darüber zu sprechen und wenn sie spricht, dann nicht mehr unter Benutzung der deutschen Sprache. Das Auftreten eines örtlichen AfD-Funktionärs in meinen Geschäft im Sommer 2016, der mir ein Gespräch über „deutsche Kultur“ aufdrängte, aber leider geistig völlig unbewaffnet kam und sich mit den Worten verabschiedete, dass ich mich „nach der Machtergreifung“ auf der Straße öfter umdrehen müsse, ist sicherlich für mich auch nicht unerheblich und stellt wunderbar die Verfahrensweise dar: Bin ich zu ungebildet, drohe ich mit Gewalt. Das ist für mich Grund genug, gegen diese Entwicklungen auf- und einzustehen. Und deshalb habe ich auch ein persönliches Wort für Frau Dagen: Treten Sie aus dem Börsenverein nicht aus, denn ich will und werde Ihnen und Ihren wahrheitsverdrehenden Absonderungen KEINEN FUSSBREIT Freiheit überlassen und Ihnen entgegentreten, wo auch immer es nötig sein wird! Und:
ich habe keine Angst!
Wenn diese im Kern unwahre und mit dem erbärmlichen und billigen Opfergehabe spielende Petition an den Börsenverein weitergegeben wird – bitte. Was dann zählt, ist der Umgang damit. Und ich bin mir sicher, dass die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen, Verlegerinnen und Verleger, Autorinnen und Autoren, diesen echten Demokratiefeinden entgegentreten werden, und zwar argumentativ, nicht mit den Fäusten! Nur eine Frage bleibt am Ende: Was ist mit Uwe Tellkamp los?
ich bin als im Kapitalismus "gepamperter Wessi" im Schwarzwald aufgewachsen und lebe seit November 2014 glücklich mit meiner sächsischen Lebensgefährtin im "Osten". Ich kenne Frau Susanne Dagen persönlich und schätze sie und ihre wunderbare Buchhandlung sehr.
Was Sie hier kund tun, das finde ich sehr bedenklich und ich frage mich, wer oder was Sie dazu veranlasst hat, solch diffamierende und hetzerischen Zeilen zu schreiben. Ebenso kritisiere ich all die Kommentare (z.B. Ostwind, haben Sie auch einen Nichtpseudonümnamen?), welche ihre Zeilen in konformer "Gutmenschenmanier" unterstützen.
Ich lade Sie gerne nach Dresden ein, um sich vor Ort ein wahrhaftiges Bild von unseren Mitmenschen - unabhänig ihrer politischen Gesinnung - zu machen.
Lassen Sie uns das menschliche Grundrecht der wahrhaftigen und verbindenden (und eben nicht polarisierenden bzw. teilenden) Meinungsfreiheit wieder leben, in Deutschland, in Europa und generell auf unserem wunderbaren Planeten.
Herzlich aus Dresden und von diesem Planeten,
Robert Borgmann (www.rbintegration.de)
Wir erinnern uns hoffentlich alle noch gut an Victor Klemperers Analysen und Warnungen in LTI.
"Worte können wie winzige Arsendosen sein: Sie werden unbemerkt verschluckt; sie scheinen keine Wirkung zu tun - und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da." (Victor Klemperer)
Mit besten Grüßen aus Dresden!
Cornelia Eichner, Autorin
"Gutmensch" ist ein ebenso nichtssagender, pauschaler und tendenziell diffamierender Begriff wie "Ossi".
Das Pathos im Beitrag von Herrn Baumann - "keinen Fußbreit" - ähnelt ja dem von Frau Dagen - "Gesinnungskorridor". Das ist als politische Diskussion unergiebig und aus meiner Sicht auch eher ein Vortrag von Befindlichkeiten. Politisch allgemein verteidigt Frau Dagen die Meinungsfreiheit - das will ich ihr überhaupt nicht absprechen - politisch konkret verteidigt sie aber eine politische Haltung, die den demokratischen Diskurs diffamiert und sich selbst im Besitz der Wahrheit glaubt. Herr Baumann verteidigt auch die Meinungsfreiheit, bringt aber als wesentlich ein Argument ein - die Ursache für die Neue Rechte sei die Sozialisation im "Osten" - welches sein Statement politisch stark entwertet. Ich wiederhole aber noch einmal: ich kann eher der Intention von Herrn Baumann folgen, als der von Frau Dagen.
Warum demonstriert der Börsenverein, die Buchhändler, die anderen Verlage nicht beim Beck Verlag? Seit Jahrzehnten wird Otto Palandt, einem der "furchtbarsten Juristen" (1) des NS-Staates ein Denkmal gesetzt: Bürgerliches Gesetzbuch: BGB, mittlerweile 76. Auflage. Dies nur als Bsp. es gibt zahlreiche andere Nazi-Jusisten dessen Name ein Kommentar "schmückt" und wo Protest angebracht wäre.
Seit Jahrzzehnten muß ich als ehemaliger DDR-Bürger ertragen, daß es Verlage auf der Buchmesse gibt, die Titel anpreisen, die das DDR-Unrecht nicht nur leugnen sondern uns Opfer verhöhnen.
Wann fand da eine Demo von Ihnen und anderen statt? Sie hätten sogar einen persönlichen Bezug. Wann hat der Börsenverein bezüglich dieser Ärgernisse aufgerufen sich "aktiv auseinanderzusetzen" mit dem linksradikalen demokratiefeindlichen Schriften auseinanderzusetzen, dem Verlag Beck gebeten das Nazi-Denkmal von der Messe zu entfernen?
"Ich bin mir aber sicher, dass die Gruppe der BuchhändlerInnen politisch, moralisch und ethisch gefestigt ist und durch ihre Neugier auf die Welt gar keine antidemokratische Haltung einnehmen kann!"
Nein!, wie viele andere auch, haben Sie bereits eine antidemokratische Haltung eingenommen! Sie arbeiten mit Unterstellungen und Vermutungen und sprechen anderen die Demokratiefähigkeit ab. Kein Verfassungsschutz, keine Justiz beschäftigt sich mit den von Ihnen genannten Gruppierungen, Verlagen und Parteien. Keine ignoriert das Grundgesetz und stellt es in Frage, wie zum Bsp. die o.g. Linksradikalen. Einzelne Personen mit dem sich die Justiz beschäftigen als Feigenblatt zu benutzen, ist erbärmlich. Etwas Zeitungslektüre über einen längeren Zeitraum reicht und Sie finden in jeder anderen Partei bei dem die Staatsanwalt ermittelt.
"Vielleicht bin ich ja besonders naiv, was den Bildungsgrad meiner Kolleginnen und Kollegen angeht." Nein! Leider muß man sagen ist ein großer Teil ignorant und dumm.
Ich erlebe es, nach der "DDR" zum zweites mal, wie Menschen das Recht auf Meinungsfreiheit abgesprochen wird. Ich erlebe zum zweiten Mal, wie über statt mit dem Menschen geredet wird. Ich erlebe es zum zweiten Mal, daß Menschen wie Sie sich immer mehr radikalisieren und schreien: Kauf nicht beim ... / oder ähnliches.
Das System ist das selbe: Die Juden wollen ..., Die Christen wollen ..., Die die "DDR" verlassen wollen - deshalb gehören sie ... Und jetzt Sie: Herr Kubischeck will ...
Die Dummheit kommt zum einem weil man sich nicht wirklich mit den beiden letzten Diktaturen beschäftigt. Ich verweise auf mein Kommentar http://www.boersenblatt.net/artikel-susanne_dagen_reagiert_mit_einer__charta_2017__auf_die_buchmesse-vorfaelle.1390030.html, dort der mit @ K. Jaro.
Anderseits werden jene die wirklich belesen sind (dazu gehören vor allem die Klassiker) nicht auf andere einschlagen, sei es mit Fäusten, sei es als Schreibtischtäter mit solchen Meinungsbeiträgen.
Schlußbemerkung: So wie ich nicht links bin, so bin ich auch nicht rechts - ich bin Katholik! Und als "DDR"-Bürger der seit 1992 im Westteil unseres Landes lebt und beobachten muß wie die Demokratie immer mehr von links her abgeschafft wird, mache ich mir sorgen, daß ich wegen meines Glaubens oder wegen meiner demokratischen Grundhaltung wieder in einer Zelle hocken muß. Die Türkei ist Beweis wie schnell es geht.
(1) (Der Begriff stammt von Ingo Müller, Furchtbare Juristen - Die unbewältigte Vergangengheit unserer Justiz, 1987, Neuauflage 2014.)
Vielen Dank für ihre Zeilen bzw. ihre Stellungnahme zu "Gutmensch".
Ich sehe und fühle es anders. Für mich verteidigt Herr Baumann eben nicht die Meinungsfreiheit, im Gegenteil er urteilt (bzw. redet schlecht) über Frau Dagen, anstatt mit ihr zu reden (wie auch Herr Falk sehr trefflich schreibt). Ich habe hier in der Tat eine völlig andere Meinung und diese tue ich hier friedlich kund!
Wunderbar zum Thema finde ich auch den Artikel von Herrn Roger Köppel als "neutraler" Schweizer in der Welwoche, den ich Ihnen allen hier anghängen möchte:
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2017-42/artikel/rueckzug-die-weltwoche-ausgabe-422017.html
Erneut herzlich aus Dresden, Robert Borgmann
@Susanne Dagen - Das Börsenblatt steht für freie Meinungsäußerung, äußern Sie die Ihre doch bitte.
Aber grundsätzlich: Müssen wir denn wirklich darüber debattieren, dass Herr Kubischeck und seine Gesinnungsgenossen von einem "völkischen" Gesellschaftsbild ausgehen? Buchmesse, Börsenverein und 99,9 Prozent der Besucher der diesjährigen Buchmesse haben das hingenommen und diesen Leuten die Möglichkeit eingeräumt, sich und ihre Bücher zu präsentieren. Das nennt man praktizierte Meinungsfreiheit: Auch wenn man kotzen möchte, muss man diese Meinungen ertragen, und das wurde getan.
Meinungsfreiheit gilt aber bitteschön auch für die Buchmesse und für den Börsenverein, die kundtun, dass sie diese "völkische" Gesinnung ablehnen - jetzt ist es an Frau Dagen und anderen, eben diese Ablehnung als Meinung ebenfalls zu akzeptieren. Stattdessen wird einerseits geheult, dass ein paar "böse" Jungs und Mädels mit starker Stimme und - leider - ein paar Faustschlägen gegen die bedauernswerten rechten Propagandisten protestieren. Andererseits stimmen die Identitären im Netz wahre Jubelgesänge an und verkünden, sie hätten die Buchmesse "erobert" - nicht die Darstellung der eigenen Meinung war das Ziel des Auftritts dort, sondern die Erregung öffentlicher Debatten und die Selbstinszenierung als Opfer.
Mir liegt es völlig fern, Frau Dagen irgendwelche sinistren Motive zu unterstellen. Aber ich halte den Inhalt ihrer "Charta" für fehlgeleitet und ihre Benennung für unerträgliche Hybris.
Ja, Meinungsfreiheit hat für Alle zu gelten - allerdings sind Rassismus und Faschismus keine Meinungen, sondern Verbrechen.
Wer dies nicht auseinander halten kann oder auseinander halten will, ist, um Wolf Schneider zu zitieren, "entweder böswillig oder bescheuert".
haben Sie selber schon mal etwas von den Verlagen gelesen, die Sie nacheilend meinen verteidigen zu müssen - und sei es nur im Netz?
Haben Sie weiterhin die Reaktionen der „Rechten“ (für mich sind es Rechtsradikale) nach den Ereignissen auf der Buchmesse wahrgenommen, den Triumph und die Freude?
Und können Sie einordnen, warum die Freude dort so groß ist?
Kubitschek, Lichtmesz, Sellner usw. verachten die Demokratie. Sie spielen lediglich mit der Meinungsfreiheit und lachen sich schlapp. Am Ende wird der „Schlag ins Gesicht“ stehen - lesen Sie nach.
Sie, Frau Dagen, machen dieses Spiel mit, vielleicht inzwischen ganz bewusst.
Und deshalb, so traurig es auch ist:
Wahrscheinlich muss man Ihre Buchhandlung und das Buchhaus Loschwitz abschreiben.
Als Ossi kann ich nur sagen:
Hören Sie auf mit diesem „Opfer“-gespiele.
Wie auch immer Sie es servieren, ob im Interview, auf Ihren Facebook-seiten oder diesmal als Petition:
Es ist eine leicht durchschaubare und - sorry - verlogene rhetorische Verpackung, die passende, aktuelle Leseempfehlung kann ich mir bei einer Buchhändlerin ja sparen.
Viele von uns haben Brüche in der Biographie erlebt. Natürlich gab es schreiende Ungerechtigkeit nach der Wende und wenig davon wurde bisher aufgearbeitet.
Aber dennoch gibt es ein Demokratiedefizit im Osten, das mit diesen Brüchen nicht zu entschuldigen ist.
Sie betonen immer wieder, dass Sie sich nicht als Opfer eignen
(Beispiel: http://wahlzone.mdr.de/post/165861529856/chronik-einer-denunziation).
Im nächsten Moment stimmen Sie wieder das Lamento des unverstandenen/benachteiligten/vergessenen Ossis an und rechtfertigen eine halbgare Argumentation, warum die AfD für Sie die einzig wählbare Möglichkeit ist. (Wahrscheinlich um denen da oben mal zu zeigen, was Volkes Stimme im Osten braucht - oder vielleicht in Loschwitz, wo so viele ungebetene Flüchtlinge jetzt den Elbhang verschandeln).
Die alte Obrigkeitshörigkeit, verpackt in mutiges Rebellentum.
Dass es Sie so weit nach rechts und jetzt zur Abfassung einer solch verdrehten Petition getrieben hat, mag obskur erscheinen, ist sicher aber nur das Ende einer langen Entwicklung. Möglicherweise stehen Sie mit dem Rücken zur Wand und können und wollen gar nicht mehr anders auftreten.
Ich jedenfalls zucke noch immer zusammen, wenn ich irgendwo wieder „Dunkeldeutschland“ lesen muss, weil irgendwas in meiner Heimat brennt. Sie mussten jetzt das Wort „zündeln“ aus Ihrer Petition streichen, weil Sie dem Börsenverein das nicht unterjubeln konnten.
Es fragt sich, wer hier zündelt.