Globales Umsatzranking der Verlage

Acht deutsche Verlagsguppen unter den Top 50

28. August 2017
Redaktion Börsenblatt
Acht deutsche Verlagsgruppen sind im aktuellen "Global Publishing Ranking 2017" in den Top 50 vertreten. An der Spitze behauptet sich zum neunten Mal in Folge Pearson − trotz deutlichem Umsatzrückgang. Die Liste wird von "Livres Hebdo" und Partnern veröffentlicht.

Unter den Top 10-Umsatzriesen, Berechnungsgrundlage sind die Einnahmen aus dem Jahr 2016, sind zwei deutsche Verlagsgruppen vetreten: Bertelsmann auf Platz 4, und Springer Nature kletterte um fünf Positionen auf Rang 10.

Keine Daten aus China 

Ein Grund hierfür sei, dass chinesische Verlagsgruppen in diesem Jahr ihre Daten aufgrund neuer Vorgaben seitens der Regierung nicht zur Verfügung gestellt haben, berichtet "The Bookseller". Im vergangenen Jahr waren etwa die China South Publishing and Media Group (Umsatz 2015: 2,58 Mrd. Euro) und Phoenix Publishing and Media (2015: 2,52 Mrd. Euro).

Die acht unter den Top 50 vertretenen deutschen Verlage im Überblick, nach ihrem Umsatz 2016:

  • Platz 4 (Vorjahr: keine Angabe) − Bertelsmann: 3,503 Milliarden Euro (-8,5 Prozent gegenüber 2015). Hier werden Penguin Random House (gemäß Anteil) und die Bertelsmann Education Group berücksichtigt. Im aktuellen Ranking erstmals als Bertelsmann geführt.
  • Platz 10 (15) − Springer Nature: 1,625 Milliarden Euro. Entstanden aus dem Zusammenschluss von Springer Science + Business und der Holtzbrinck-Tochter Macmillan Science and Education (im Mai 2015 vollzogen, deshalb nach Börsenblatt-Recherchen keine einheitliche Basis für Berechnung der Wachstumsrate). Holtzbrinck hält 53 Prozent der Anteile.
  • Platz 15 (19) − Holtzbrinck Publishing Group: 1,162 Milliarden Euro (+3,0 Prozent). Hier wird auch Macmillan Publishers mit erfasst.
  • Platz 26 (32) − Klett Gruppe: 537 Millionen Euro (+8,5 Prozent)
  • Platz 38 (40) − Westermann Gruppe: 300 Millionen Euro (unverändert gegenüber 2015)
  • Platz 40 (43) − Cornelsen: 272 Millionen Euro (+4,6 Prozent)
  • Platz 41 (44) − Haufe Gruppe: 267 Millionen Euro (+4,3 Prozent)
  • Platz 43 (45) − WEKA: 242 Millionen Euro (+4,3 Prozent)

Die drei umsatzstärksten Verlagsgruppen sind gleich geblieben, nur die Nummer Zwei und Drei haben die Plätze getauscht:

  • Platz 1 (1) − Pearson: 5,312 Milliarden Euro (-12,5 Prozent gegenüber 2015). Der Verlust vor Steuern betrug allerdings die Rekordsumme von 2,6 Milliarden Pfund (circa 2,8 Mrd. Euro). Im ersten Halbjahr 2017 hat Pearson laut Bilanzmitteilung dann seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 10 Prozent auf 2,047 Milliarden Pfund (circa 2,2 Mrd. Euro) gesteigert. Der magere operative Gewinn lag bei 16 Millionen Pfund (nach einem Verlust von 286 Millionen Pfund im ersten Halbjahr 2016). Der Verlag kündigt im Rahmen seines Plans 2017-2019 den Abbau weiterer 3.000 Vollzeitstellen an. Am 16. August meldete die Verlagsgruppe, dass der Verkauf von Global Education (GEDU) an Puxin Education abgeschlossen sei. Zudem gibt Pearson 22 Prozent seiner Anteile an Penguin Random House an Bertelsmann ab (siehe Archiv).
  • Platz 2 (3) − RELX Group (eine Tochter von Reed Elsevier PLC & NV): 4,600 Milliarden Euro (-3,6 Prozent)
  • Platz 3 (2) − ThomsonReuters (eine Tochter der Woodbridge Company Ltd.): 4,593 Milliarden Euro (-4,8 Prozent).

Damit hat die Studie für die ersten vier Verlagsgruppen im Ranking ein Umsatzminus ermittelt. Die Nummer 5, Wolters Kluwer, konnte ihren Umsatz um 2,0 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro steigern. Neben den Daten für die chinessischen Verlage, fehlen auch diejenigen für Disney und Panini, die sicher im Ranking vertreten wären, so "The Bookseller".

"Global Ranking of the Publishing Industry – Ranking der weltgrößten Buchkonzerne"

Das Ranking der weltgrößten Buchkonzerne wird im internationalen Verbund unter Federführung von "Livres Hebdo" (Frankreich) von mehreren Branchenmagazinen gemeinsam veröffentlicht, u.a. vom "Buchreport" (Deutschland) und "Publishers Weekly" (USA). Inhaltlich verantwortlich für die Recherche ist Berater Rüdiger Wischenbart (www.wischenbart.com).