Motivation für Unternehmer

Der Weg zur eigenen Großartigkeit

6. Juli 2017
Redaktion Börsenblatt
Veränderungen sind Geschenke des Lebens, weiß der Autor und Motivationstrainer Ilja Grzeskowitz. Doch nur wer sie annimmt und aktiv beeinflusst, wird die Herausforderungen der Zukunft meistern können. 

Geht es Ihnen auch so? Haben Sie auch schon zu viele Motivationsratgeber gelesen oder durchgeblättert, in denen Ihnen gesagt wird, dass Sie Ihr Leben nicht mehr so führen können wie bisher? Zumindest nicht, ohne zu riskieren, abgehängt zu werden – beruflich, gesellschaftlich, vielleicht sogar privat?

Vielleicht liegt es daran, dass der Motivationsschub, den man aus diesen Büchern ziehen könnte, nicht mehr verfängt. Dann liest man "Let's talk about change, baby!" von Ilja Grzeskowitz (Gabal, 184 S., 15 Euro) und denkt sich: Wieder ein Autor, der sich hemdsärmelig-kumpelig an seine Leser heranwirft und seine Macher-Botschaften mantraartig wiederholt – natürlich nicht, ohne sie an jeder Stelle, an der es sich halbwegs anbietet, mit Zitaten aus bekannten Songs oder anderen Bonmots zu untermauern.

"Ein Motivations-Manifest für Unternehmer, Querdenker und alle, die es werden wollen" will Grzeskowitz mit diesem Buch vorlegen. Es ist bereits sein achtes. In seinem ersten Buch beschäftigte sich der Change-Experte, Keynote-Speaker und ehemalige Topmanager (Karstadt, Ikea) noch mit Hypnose. Fast scheint es, als wolle er dahin zurückkehren – so intensiv trägt er die Erzählung vom Wandel, der uns alle in Zeiten disruptiver Technologien und einer sich verändernden Gesellschaft antreibt, zu Markte. Und reitet dabei einmal quer von Kant zu Thomas Mann, Bruce Springsteen und Horst Schlämmer.

"Change ist eine Lebenseinstellung, eine Haltung und eine Philosophie." Grzeskowitz will keine Liste vorlegen, die seine Leser abhaken können, sondern sie vielmehr "mit mutigen Ideen zum Nachdenken bringen, sie mit inspirierenden Thesen dazu animieren, ihre gewohnten Pfade zu verlassen und die unterschiedlichsten Aspekte ihres Alltags aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten". Letztlich sei Veränderung nicht mehr und nicht weniger als "eine ganz bestimmte Art zu denken, zu entscheiden und Verantwortung zu übernehmen, die es nicht nur einmal, sondern jeden Tag aufs Neue auszurichten gilt". Dafür brauche es "das Mindset eines Business-Rockstars".

In 77 1/7 Impulsen zeigt Grzeskowitz, wie jeder einzelne in seinem Leben eine Kultur der Veränderung etablieren kann, in erster Linie im Job, aber auch in allen anderen Lebensbereichen. Die Kapitel sind kurz und prägnant formuliert ("in diesem Manifest ist kein Platz für ­Herumeierei, Ausreden oder Abwarten"). Doch manches davon hat man schon anderswo gehört oder gelesen – aber wahrscheinlich in der eigenen Trägheit mal wieder nicht ­beherzigt. Mit einem "liebevollen Tritt in den Hintern" will Grzes­kowitz daran erinnern.

Etwa daran, sich endlich zu trauen, man selbst zu sein. Keine Masken zu tragen, um es möglichst vielen Menschen recht zu machen. Er appelliert, die Zukunft und das eigene Schicksal aktiv zu gestalten. Und wenn es sein muss, dabei "die eigenen Boote zu verbrennen": sich keine Rückzugsoptionen offenzuhalten, sondern sich einer einmal getroffenen Entscheidung mit Haut und Haaren zu verschreiben. Auf den Job übertragen ist unternehmerisch tätig zu sein daher keine Frage der Position, sondern des Mindsets. Auch ein Angestellter oder Behördenleiter kann demnach ein Unternehmer sein. Oder ein "Unterlasser", der ewig auf den perfekten Moment wartet (der aber niemals kommt). Grzeskowitz empfiehlt, die 7-Sekunden-Regel zu beherzigen: So lang – beziehungsweise kurz – ist das Zeitfenster, das man nach einem Impuls oder einer großartigen Idee zum Handeln hat, bevor man sie wieder relativiert oder zurückstellt.

Andere Tipps sind handfester: etwa persönliche Beziehungen zu pflegen, denn nicht selten werden die besten Geschäfte am Tresen einer Bar abgeschlossen. "Zeigen Sie Ihre menschliche Seite!", rät der Autor. Oder jede freie Minute zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Grzeskowitz überbrückt Wartezeiten, beispielsweise am Flughafen, gern mit der "i­Phone-Universität". Aufs Jahr hochgerechnet kommt da einiges an Lernzeit zusammen.

"Es geht nicht darum, dem Leben mehr Zeit zu geben, sondern der Zeit mehr Leben", betont er trotz dieses rastlosen Dauerwandels. Und darum, dass sich seine Leser endlich "auf den Weg zur eigenen Großartigkeit machen".