Ventil Verlag goes Crowdfuning

Herbstprogramm gegen Spende

28. Juni 2017
Redaktion Börsenblatt
Um sein Herbstprogramm finanziell abzusichern, bläst ein weiterer Verlag zum Crowdfunding: Der Mainzer Ventil Verlag kann dabei auf Unterstützung von Freunden wie Walter Moers, Jan Off und vielen weiteren zählen.

"Finanzieller Drahtseilakt"

"Damit unser Herbstprogramm, u.a. mit Büchern von Simon Reynolds und Jan Off, Titeln zu osteuropäischem Punk und rechten Tendenzen im Pop, auf sicheren Beinen steht, haben wir entschieden, durch ein Crowdfunding eine finanzielle Absicherung zu schaffen", erklärt der Ventil Verlag in einer Mitteilung an die Presse. 15.000 Euro möchte der Verlag von seinen Fans einsammeln, die abhängig von der Höhe ihrer Spende Buttons, T-Shirts, Poster oder andere Dinge erhalten. 

Vor allem durch die Rückzahlungen an die VG-Wort und die VG Bild sei der Verlag so wie viele andere Indieverlage „finanziell noch ungünstiger aufgestellt als ohnehin schon. Viele Buchprojekte, die wir gerne realisieren würden, können wir nicht publizieren und auch darüber hinaus müssen wir sparen – nicht zuletzt bei uns selbst." Die Arbeit in einem unabhängigen Verlag sei ohnehin ein "finanzieller Drahtseilakt" so die Ventil-Verleger. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet der Ventil Verlag als Kollektiv, unabhängig von Konzernen und Marktzwängen. Alle Mitarbeiter sind auch Eigentümer des Verlags.

Prominente Unterstützer

Freunde des Verlag wie Walter Moers, Dirk von Lowtzow, Kerstin & Sandra Grether, Hendrik Otremba, Wenzel Storch, Leo Leowald, Ror Wolf, Jim Avignon, Jan Off, Linus Volkmann, Torsun und viele andere haben dem Verlag Zeichnungen, Lesungen, Filmrollen, Bücher, Platten und Konzerte gestiftet, die bis zum 15. August via Startnext erworben werden können. 

Vergangenen Monat hatte bereits der Zürcher Dörlemann Verlag durch ein erfolgreiches Corwfunding sein Herbstprogramm abgesichert – und konnte sogar eine Volontärsstelle ausschreiben.