Zwischenbuchhandel

Nachfolger finden, Standorte halten

17. November 2016
von Börsenblatt
Rationalisierung spielt im Ausschuss für den Zwischenbuchhandel immer eine zentrale Rolle, allerdings nicht die einzige. Diesmal ging es um die Logistikumfrage, Nachfolgeprobleme im Buchhandel, Preisetiketten und den Messestandort.

Stefan Könemann, Vorsitzender des Ausschusses für den Zwischenbuchhandel, hat das Thema bei sich in Hagen bereits auf die Agenda gehoben: die Nachfolge im Buchhandel – und die Probleme damit (Archiv: Barsortimente setzen auf Bandbreite). Auch gestern, am Tag der Fachausschuss-Sitzungen, kam das Thema auf den Tisch – mit einem klaren Fazit: Alle vier Barsortimente wollen sich einbringen, die neue Intiative des Börsenvereins und der Landesverbände unterstützen (ab 2017 geplant). Natürlich tue man das auch aus eigenem Interesse, vordringlich sei jedoch etwas anderes, betonte Könemann gestern im Anschluss an die Sitzung: „Uns geht es darum, Standorte am Leben zu halten, die eigentlich überlebensfähig wären.“

Weitere Themen der Ausschuss-Sitzung waren die

  • Logistikumfrage. Ab dem kommenden Jahr soll die Studie es ermöglichen, Entwicklungen über einen längeren Zeitraum zu betrachten – erfasst werden Daten deshalb künftig nicht nur aus dem zurückliegenden Jahr, sondern über die letzten fünf Jahre hinweg. Das Procedere selbst bleibt gleich (jährliche Umfrage im Zwischenbuchhandel; letzte Ausgabe im Archiv: Frisch geliefert). 
  • Bücherpreise. Die Zwischenbuchhändler appellieren an Verlage, Preise künftig nur noch auf Etiketten zu drucken – nicht mehr auf die Bücher selbst. Sie begründen  ihren Vorstoß mit einem Verweis auf die Kunden (Könemann: „Die unterschiedlichen Angaben auf Taschenbüchern sorgen immer für Irritationen“) und auf die Situation in den Nachbarländern. Könemann zufolge würde die Etikettenlösung für die Sortimentskollegen in Österreich und der Schweiz manches vereinfachen – vor allem die (eigene) Kalkulation. „Verlage sollten das Anbringen der Etiketten aber nicht dem Sortiment überlassen“, betont Könemann. „Am besten erledigt das gleich die Druckerei.“
  • Frankfurter Buchmesse. Mit den Organisatoren der Messe reden die Zwischenbuchhändler weiter über ihren Standort in Halle 4.0. Laut Könemann haben sie gegenüber der Frankfurter Buchmesse gestern noch einmal ihren Wunsch bekräftigt, den Zuschnitt der Halle 4.0 zu überdenken – idealerweise die Frequenz von einst wieder herzustellen. „Wir hätten gern den alten Zustand zurück“, gibt Könemann unumwunden zu, ist zugleich guter Dinge, das zumindest eine Annäherung möglich ist. „Ich denke, wir finden Alternativen“, sagt er. Zur Erinnerung: 2015 kam es in den Messehallen zu zahlreichen Umzügen. Die Dienstleister, auch die Zwischenbuchhändler, blieben zwar in Halle 4.0, bekamen aber – weil der Börsenverein und der Non-Book-Marktplatz in die Halle 3.1 wanderten – neue Nachbarn: Aussteller aus Asien. Könemann: „Die Halle hat für unsere Kunden einfach nicht mehr die Magnetwirkung wie früher.“