Für die Studie untersuchte JLL die Präsenz von 240 Marken in 140 Städten weltweit. Der global begehrteste Standort für den Einzelhandel liegt auch in Europa, jedoch nicht in Deutschland: Es ist die britische Hauptstadt London. Ob das nach dem Brexit auch künftig so bleibt, ist allerdings die Frage. Auf den folgenden Plätzen landen Hongkong und Paris. Die größte Dynamik machen die JLL-Experten derzeit in Asien und im Mittleren Osten aus.
Sieben deutsche Städte platziert
Die deutschen Städte nahmen dabei folgende Ränge ein: München (33), Berlin (37), Hamburg (45), Frankfurt am Main (50), Düsseldorf (67), Köln (87) und Stuttgart (125). Kein anderes Land schaffte vier Platzierungen in den Top 50.
Mittelfristig rechne man "mit einer anhaltenden Expansionsdynamik internationaler Einzelhändler in Deutschland", erklärt Helge Scheunemann, Head of research bei JLL, verweist insbesondere auf neue Konzepte aus Asien und Amerika. Zudem wird aus Sicht von JLL die Bedeutung von Filialisten des systemgastronomischen Bereichs zunehmen.
Der Onlinehandel trage derzeit rund 11,6 Prozent zum Einzelhandelsumsatz in Deutschland bei. Dieser werde aber immer mehr als Ergänzung zum klassischen Handel gesehen, die JLL-Experten beobachten keinen Rückgang bei der Nachfrage nach Einzelhandelsflächen in den Top-Städten. (Vergleiche dazu die JLL-Passantenzählung 2016).
Arabische Staaten und Amerika
Als bemerkenswert stufen die JLL-Experten ein, dass fünf arabische Städte unter den Top 15 weltweit zu finden sind: Dubai (4), Kuwait City (9), Abu Dhabi (11) sowie Djiddah und Riad (jeweils Rang 15). Diese würden sich immer mehr als Wirtschaftsstandorte etablieren − mit einem großen Flächenangebot und stetigem Zufluss internationaler Gelder. Gleiches gelte für viele asiatische Städte, insbesondere die chinesischen Metropolen.
Der weltweit größte Einzelhandelsmarkt USA habe "zunehmend mit Schwierigkeiten zu kämpfen". Das Land verfüge zwar über 12,8 Milliarden Quadratmeter Verkaufsfläche, habe immer noch einen der stärksten Märkte, aber internationale Handelsunternehmen würden sich zurückhalten, wenn es um Standorte außerhalb der Metropolen New York (in der weltweiten Rangliste auf dem 5. Platz), San Francisco, Miami, Chicago und Los Angeles gehe. Ganz Amerika stelle nur ein Viertel der Top-50 Städte der Rangliste.